Die Event-Location Teufelwerk ist in der letzten ehemaligen Werkshalle der Firma Teufel untergebracht. Foto: Kunert

Partys, Betriebs- und Familienfeiern sowie Sonder-Events locken Publikum. Wie geht es weiter?

Nagold - Es war ein gutes erstes Jahr für das "Teufelwerk" – sagt Initiator und Betreiber Sebastian Kalmbach. Auch wenn manches "Experiment" für die neue Event-Location in Nagold nicht so lief wie gedacht und erhofft. Aber gerade zum Jahresende "war noch mal richtig Alarm" im Haus.

Zahlreiche Weihnachtsfeiern, dann die große Silvester-Party – "das war noch mal richtig viel Arbeit für uns." So viel, dass aus dem Nebenjob "Teufelwerk" für Kalmbach, der eigentlich in Nagold eine überregional agierende Event-Agentur betreibt, längst ein Hauptjob geworden ist. Ein Hauptjob, der mittlerweile "so 75 Prozent meiner Arbeitszeit" in Anspruch nimmt. Auch wenn es im Moment zum Jahresstart doch etwas ruhiger in der alten Werkhalle zugeht.

"Der Januar war dem Großreinemachen vorbehalten", so Kalmbach. Lediglich einige Einzelevents – Abendveranstaltungen – wie die Abschlussfeier der LDT und eine Apres-Ski-Party wurden durchgeführt. Wobei damit schon eine der "Lehren" aus dem ersten Geschäftsjahr des Teufelwerks durchschimmert: "Ein Regelbetrieb mit täglich festen Öffnungszeiten hat an diesem Standort mit diesem Haus nicht funktioniert", redet Kalmbach Klartext. Schon der Start des Teufelwerks in dieser Art mit festen Öffnungszeiten zur letztjährigen Fußball-Weltmeisterschaft "war ein echter Rohrkrepierer": In dem Maße, wie die deutsche Nationalmannschaft damals bereits in der Vorrunde aus dem Turnier flog, blieben auch im Teufelwerk die Besucher zum Public-Viewing weg.

Reinfall durch Fußball-WM durch andere Events aufgefangen

Aber genau für solche Erfahrungen werden ja Experimente wie der Betrieb einer in dieser Art wohl einmaligen Event-Location wie das "Teufelwerk" gemacht. Und der Reinfall mit der Fußball-WM wurde in der Folge durch eine Vielzahl von Events aller Art locker wieder aufgefangen. Wobei es "eigene, von uns veranstaltete Events gab" – die auch 2019 "mindestens einmal im Monat" mit Themen-Partys das Publikum anlocken sollen. Das Gros aber bilden Events "mit regionalen Partnern", wie die Highlight-Modeschau eines örtlichen Bekleidungshauses – zu dem im vergangenen Jahr sogar Custom-Bikes durchs Teufelwerk dröhnten. "Eine Wahnsinns-Show". Weshalb man an einer neuen, größeren Auflage dieser Veranstaltung im laufenden Jahr bereits arbeitet: "Es soll ein echtes Oldschool-Fest werden – mit alten Motorrädern, Classic-Cars", und vielen Beispielen der Nagolder Crafter-Szene.

Dritte Säule im Betrieb des Teufelwerks: "Private Feiern", vom Firmen-Event bis zur Hochzeit. Wobei Kalmbach auf ein bereits im ersten Betriebsjahr kontinuierlich wachsendes Einzugsgebiet bei den Kunden verweisen kann. "Wir haben ganz sicher das Gäu – mit einer wachsenden Zahl von Buchungen gerade aus den Regionen Herrenberg/Böblingen, aber auch aus der anderen Richtung – also Freudenstadt und Umgebung." Regelmäßige Rückmeldung dabei: Das Nagolder Teufelwerk ist wirklich einzigartig in der Region mit seinem Konzept. Und seiner besonderen Lage.

"Wir haben uns, denke ich, sehr gut hier im Quartier eingelebt." Reibereien mit Nachbarn gab es – bis auf "eine kleine Ausnahme im Sommer" – bisher nicht. Vor allem der Außenbereich, gerade zur Nagold hin, war bei den langanhaltenden warmen Temperaturen im vergangenen Jahr ein absoluter Publikums-Liebling – erinnert dieser doch am meisten an das Vorgänger-Projekt Kalmbachs und seiner Mitstreiter, den ehemaligen "Anker-Beach" am Waldach-Ufer. Hier würde Kalmbach in Zukunft gerne auch noch ein bisschen mehr für seine Gäste anbieten können, "wir denken etwa über ein Holzdeck zur Nagold hin nach." Überhaupt habe man "zum Sommer hin noch einige Ideen" im Köcher, wie man die Location noch interessanter und attraktiver für die Besucher machen könnte.

Erste Verträge laufen im Herbst aus

Allerdings – der derzeit allergrößte Wunsch von Sebastian Kalmbach: "Dass unser Pachtvertrag mit der Stadt Nagold über das Teufelwerk möglichst bald verlängert wird – damit wir Planungssicherheit für die Zukunft haben." Denn – entsprechend dem "Experiment" Teufelwerk, laufen die ersten Verträge im Oktober dieses Jahres erst einmal aus. Wie und ob es danach weitergeht, ist grundsätzlich offen, auch wenn "die Signale bisher sehr positiv" seien, so Kalmbach.

Wobei ein weiteres Pfund, das Kalmbach zum Betrieb des Teufelwerks in die Waagschale werfen kann, der bisher hier realisierte Alters-Mix beim Publikum ist: "Ab Anfang 20 bis Mitte, Ende 50 sind in der Regel unsere Gäste." Bei Tages-Events wie den letztjährigen Grillmeisterschaften der Stadt Nagold – "Das war ein richtig schöner Sonntag!" – ist es auch mal die ganze Familie mit Kind, Kegel und Großeltern, die Kurzweil am und im Teufelwerk suchen – weshalb feststeht, dass es die Grillmeisterschaften auch in diesem Jahr an diesem Ort wieder geben wird.

Und sonst? Ein "Traum" von Kalmbach ist es, das Teufelwerk auch als fixe Konzert-Location zu etablieren. "Aber das scheint hier in Nagold etwas schwieriger zu sein", selbst wenn – wie im vergangenen Jahr bereits – echte Top-Acts engagiert würden. Aber mindestens einmal Live-Musik im Monat werde es künftig trotzdem geben. "Das probieren wir einfach immer weiter, bis wir es irgendwann wirklich zum Laufen kriegen." Vielleicht in Verbindung zu den – in diesem Jahr – recht regelmäßig angebotenen Edel-"Tastings" – drei davon stehen bereits fest: "Taste it Gin I + II" am 21. März und 11. April sowie "Taste it Portugal" mit edlen Portweinen am 27. Juni.