Foto: Thomas Fritsch

Strahlende Gesichter bei Einzelhändlern: Stadt platzt bei bei schönstem Wetter fast aus den Nähten.

Nagold - Der Urschelherbst ist und bleibt einfach ein Besuchermagnet. Erneut lockte das gemeinsame Event von Cityverein und Werbering Tausende in die Innenstadt. Vor allem am verkaufsoffenen Sonntag war die Stadt brechend voll.

Zwei Tage lang wurde nicht nur rund um den von Iris Killinger und ihrem Team geschmückten Urschelbrunnen am Rathaus oder beim Henne-Hof gefeiert. In der gesamten Innenstadt waren Aktionen geboten. Sei es ein Kunsthandwerkermarkt mit rekordverdächtigen 66 Kunsthandwerkern oder der Antik- und Trödelmarkt im OHG-Pausenhof – überall konnten die Besucher nach Herzenslust stöbern. Und es wurde auch in den Nagolder Geschäften kräftig eingekauft. "Die Einzelhändler und Kunsthandwerker waren zufrieden, aber wir haben auch super Glück mit dem Wetter gehabt", erklärte Anna Bierig, die ihr Debüt als City-Managerin feierte.

Klar mischte sich auch Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann unter die Besucher – und sprach von zufriedenen Nagolder Händlern. Doch sei der Urschelherbst eben auch "die Erfolgsmarke unserer Stadt", so der Rathauschef.

Kultstatus hat beim Urschelherbst auch das Feiern im Henne-Hof und in der alten Moste, wo es sich die Besucher bei Zwiebelkuchen und Urschelwein gut gehen lassen. Die Wahl des diesjährigen Urschelweins war erneut auf einen Rotwein-Cuvée der Stuttgarter Winzergenossenschaft "Collegium Wirtemberg" gefallen – in diesem Jahr aus Spätburgunder aus dem Holzfass und einem Regent komponiert. "Das war ein Volltreffer und bisher unser bester Urschelwein", war Werbering-Chefin Siegrid Plaschke überzeugt. Das sahen wohl auch die Weintrinker aus Nagold und der Region so, denn obwohl in diesem Jahr eine größere Menge bestellt wurde, war der Urschelwein am Wochenende restlos ausverkauft.

Auch mit Blick auf die Resonanz sprach die Werbering-Vorsitzende von einem "Jahr der Superlative", denn bereits der Samstag lief richtig gut – und "viele Leute sind auch zum Einkaufen gekommen". Mit Blick auf das vielfältige kulinarische Angebot meinte sie: "Der Urschelherbst wird immer mehr zum Streetfood-Festival".

"Wir haben noch nie so viel Urschelwein ausgeschenkt"

Vor mehr als 20 Jahren gehörte Klaus Drissner zu den Initiatoren des Urschelherbstes. "Das hat sich wahnsinnig weiter entwickelt, aber Nagold profitiert an einem solchen Tag von seinem guten Ruf", erklärte der Vorsitzende des Cityvereins – und auch er wusste: "Wir haben noch nie so viel Urschelwein ausgeschenkt". Zudem sprach er von einer gelungenen Bewährungsprobe für die neue Citymanagerin, der mit Anna-Maria Rilling und Petra Grund allerdings zwei bewährte Kräfte zur Seite standen.

Und weil die Erfolgsgeschichte des Urschelherbstes mit der Nagolder Sagenfigur der "Wüsten Urschel" verbunden ist, hatte die neue City-Managerin gleich einen ersten neuen Akzent gesetzt. "Wir wollten die Urschel etwas mehr in den Mittelpunkt rücken", erklärte Anna Bierig – und deshalb präsentierte Judith Bruckner mehrfach im Rathausfoyer die Sage um die wohltätige Grafentochter.