Eines der 2017 angepackten Projekte in Burundi: Das Ofenbauerteam half in Burundi mit dem neuen Ofen. Foto: Siedner Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Helfende Hände präsentieren einen Überblick zur geleisteten Arbeit

Im voll besetzten Adler-Saal in Nagold berichtete der Vorsitzende der Hilfsorganisation "Helfende Hände" Günter Seibold über die Arbeit des Vereins in den vergangenen Monaten. Er erhielt dafür auch hohes Lob aus Stuttgart.  

Nagold. Die für den Bereich zuständige, leitende Ministerialrätin im baden-württembergischen Staatsministerium,   Simone Höckele-Häfner war eigens aus Stuttgart zur Hauptversammlung der Helfenden Hände angereist. Fast schon als traditionell bezeichnen kann man die Anwesenheit des Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zugleich aber auch Gründungsmitglied des Vereins vor 15 Jahren. 

Günter Seibold, im Zivilberuf Diplom-Bauingenieur bei der Firma Fischer in Tumlingen, hob die solide Kooperation mit den Partnern in beiden Einsatzbereichen hervor und betonte: "Die uns gespendeten medizinischen Geräte und Sachmittel kommen wirklich an."

Seibold berichtete anhand einer Bildpräsentation über den Arbeitseinsatz in Burundi im September/Oktober 2017. Die Delegation bestand insgesamt aus neun Personen unterschiedlichster Berufe. Der Leiter des Kinderheims in Nyabiraba/Burundi, Pater Leopold, war sehr erfreut, dass endlich nach einer sicherheitstechnisch bedingten Pause von zweieinhalb Jahren wieder Unterstützung aus Europa kam. Das Ofenbauerteam um Ernst Schleh aus Baiersbronn hat einen großen professionellen Ofen gebaut, der gleichzeitig einen Wassertank beheizt. Nun müssen die Pflegemütter nicht mehr aus Löchern in der Erde im Qualm das Essen kochen.

"Ein beeindruckendes Beispiel zivilgesellschaftlichen Engagements"

Über den weiteren Einsatz der Mediziner schilderte Dr. Vrecko seine Eindrücke. Im Distriktkrankenhaus Kirundo wurden gemeinsam mit den einheimischen Ärzten verschiedenste Operationen durchgeführt. Vrecko machte besonders auf die schlechten hygienischen Verhältnisse aufmerksam. Da müsse noch viel getan werden.

Gaby Frey, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, berichtete anhand einer Power-Point-Präsentation über die Stationen des Arbeitseinsatzes in Mauretanien im April 2017. Das Optikerprojekt im Institut "Nationale Stiftung gegen Blindheit" mit dem Aufbau einer Werkstatt und Start der Ausbildung von zwei Mauretaniern standen ebenfalls als Thema an. Erstmals hatte sich über die Vermittlung von Optiker Ulrich Schaffert, die Neumann-Balthasar Berufsfachschule für Augenoptiker in Bruchsal bereit erklärt, die zwei Mauretanier zu unterrichten.

Wichtig war Gaby Frey auch das Überwachen der mit dem Container gelieferten Materialien für das Sheikh Zayed Krankenhaus. Außerdem unterstützt der Verein die "Schule Diallo" in Nouakchott, die benachteiligten armen Kindern kostenlos guten Unterricht bietet, der bis zum qualifizierten Hauptschulabschluss führt. Die Helfenden Hände kommen monatlich für zwei Lehrergehälter auf und kümmern sich um erforderliche Reparaturen und Schulmaterial.

Simone Höckele-Häfner nannte die Arbeit "ein beeindruckendes Beispiel zivilgesellschaftlichen Engagements", das aufzeige, was möglich sei, wenn sich aktive Menschen für konkrete Aufgaben einsetzen.

Als Partnerverbund Baden-Württemberg-Burundi begrüße man in Stuttgart die Durchführung solcher Projekte zur Hilfe der besonders Schwachen und allen voran der Kinder sehr. Den Akteuren dankend fügte sie hinzu: "Der Ideenreichtum und das gewählte Vorgehen überzeugten. In Stuttgart wünscht man sich sehr, dass die Arbeit mit gleichem Elan weitergeht."

Das kündigte Günter Seibold dann auch an: 2018 werde man erneut vor Ort tätig sein um die begonnene Arbeit fortzusetzen.