Mitglieder der SDW waren bei der Landespflanzschule zu Gast. Foto: Breitling Foto: Schwarzwälder Bote

Exkursion: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald besucht die Landespflanzschule

Nagold. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Kreisverband Calw, hatte zur Exkursion in die Landespflanzschule Nagold eingeladen. Zu Beginn seiner Führung konnte der technische Leiter der Staatsklenge und Landespflanzschule Nagold, Thomas Ebinger 30 SDW-Mitglieder und Gäste begrüßen und Grundsätzliches zu seiner Einrichtung berichten.

In der Staatsklenge Nagold wird seit 1947 forstliches Saatgut geerntet und zur Versorgung der staatlichen Forstbetriebe und der Forstbaumschulen aufbereitet. Dabei wird besonderer Wert auf hochwertiges und herkunftsgesichertes Saat- und Pfanzgut gelegt. An die Staatsklenge angegliedert ist die Nagolder Landespflanzschule mit einer Fläche von etwa zwei Hektar. Trotz der angestrebten Naturverjüngung im Wald werden in Nagold jährlich rund 70 000 Pflanzen für den Staatswald angezogen. Nach den Sturmereignissen Wiebke und Lothar wurden zum Beispiel 50 beziehungsweise 20 Prozent der Schadflächen mit Forstpflanzen bestockt und der Rest einer Naturverjüngung überlassen.

Thomas Ebinger stellte den Teilnehmern der Exkursion zunächst die Gebäude und den Maschinenpark im Depot in der Max-Eyth-Straße in Nagold vor. Beeindruckend waren dabei die Sämaschine, die Beetaushebemaschine und der Beetunterschneidepflug. Der Renner war jedoch ein 60 Jahre alter "Oldtimer" zum Verschulen von Laub- und Nadelholz. Die Gruppe machte sich sodann auf den Weg entlang der Nagold zum Pflanzschulgarten im Gewann Pfarrwiese, wo Thomas Ebinger auf den Klimawandel einging. Die Sorge um die untrügliche Klimaveränderung in den letzten Jahren führt dazu, dass sich die Pflanzschule verstärkt auf das sich ändernde Baumartenspektrum einstellen muss. Die Douglasie nimmt hier durch einen neu gestalteten Topfpflanzenanzuchtplatz eine Sonderstellung ein, da sie offensichtlich dem Klimawandel am ehesten trotzen kann und außerdem 150 Jahre Anzuchterfahrung in Deutschland vorliegen. Ansonsten werden Buche, Eiche, Ahorn, Kirsche, Lärche und Wildobst ausschließlich zur Pflanzung im Staatswald produziert.

Langjährige Erfahrung und Fachkenntnis

In Zusammenarbeit mit der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg führt die Pflanzschule neuerdings auch Versuche zum Anbau von Zedern und Baumhasel durch. In der Diskussion vor Ort konnte Thomas Ebinger die Fragen der Besucher zu unterschiedlichen Waldthemen aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und Fachkenntnis äußerst kompetent beantworten. Eine Teilnehmerin erinnerte daran, dass in den 50er Jahren viele Jugendliche aus Nagold für die Pflanzschule aktiv waren und damit ihr Taschengeld aufgebessert haben.

Vorsitzender Dietmar Greif bedankte sich abschließend beim Referenten für die "hochinteressante Führung" und überreichte ihm unter dem Beifall der Teilnehmer ein Geschenk der SDW. Bei der Schlusseinkehr im Naturfreundehaus Nagold bestand die Möglichkeit, die Eindrücke der Führung im Gespräch zu vertiefen.