Auch bei der Einrichtung von Stellplätzen für Elektro-Autos hat die Stadt Nagold noch einiges vor. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Die Stadt Nagold ist weiter auf dem Weg zum eigenen Klimaschutzkonzept

Die Stadt Nagold ist kurz davor, sich ein eigenes Klimaschutzkonzept zu verpassen. Im Verwaltungsausschuss passierte das Papier jedenfalls problemlos die nächste Hürde. Seltsam scheint dagegen, dass ausgerechnet Grünen-Stadträtin Brigitte Loyal dem Konzept nicht zustimmte.

Nagold. Am Dienstag, 26. Juni, wird sich Nagolds Gemeinderat nochmals das integrierte Klimaschutzkonzept vornehmen. Und alles andere als eine breite Zustimmung wäre eine Überraschung. Schließlich haben sich Nagolds Kommunalpolitiker viel Zeit gelassen, bis es zur Verabschiedung kommt.

Zuviel Zeit, wie Brigitte Loyal bei der Vorbesprechung des Themas im Verwaltungsausschuss anmerkte. Sie verwies darauf, dass man bereits seit 2014 an dem Klimaschutzkonzept arbeite. Mit großem Elan sei man gestartet, doch dann war über viele Monate nichts mehr von dem anfänglichen Eifer zu spüren.

Loyal: "Das passt uns gar nicht"

Kurzum: Brigitte Loyal verweigerte dem Werk in der Sitzung des Verwaltungsausschusses die Zustimmung – und das als Stadträtin der Grünen. Doch dagegen stellte sie sich auch nicht. Loyal enthielt sich der Stimme – formal ist also der Empfehlungsbeschluss des Verwaltungsausschusses einstimmig.

Loyal hatte sich zuvor in der Sitzung nicht nur über das langwierige Verfahren beschwert, sie machte auch keinen Hehl daraus, dass sie nicht damit einverstanden ist, dass der Posten des Klimaschutzbeauftragten vom eh schon bei der Stadt angestellten Umweltbeauftragten wahrgenommen werden soll. 50 Prozent seiner Arbeitszeit soll Widmann-Rau künftig als Klimaschutzmanager tätig sein. "Das passt uns gar nicht", machte Loyal deutlich, dass sie sich eine zusätzliche Stelle gewünscht hätte. Außerdem war sie mit einigen Priorisierungen von – mehr oder weniger – konkreten Projekten nicht einverstanden.

"Viel geschwätzt, lang nichts passiert", befand auch SPD-Rat Daniel Steinrode. Doch die SPD stimmte zu, da man das Papier als einen ersten Schritt sieht. Aber auch die SPD hätte gerne eine ganze Stelle für den Klimaschutz gesehen. "Doch wir sehen’s als Kompromiss und stimmen zu."

Gremium ist größtenteils einverstanden

Der Rest im Gremium stärkte der Verwaltung und OB Großmann den Rücken. Ulrich Kallfass (CDU) war sicher, dass die Stadt das Thema wirklich sehr ernst nehme. Schritt für Schritt gelte es nun, die Ziele abzuarbeiten. Auch die 50-Prozent-Stelle mit dem Umweltbeauftragten zu besetzen sei als erster Schritt völlig ok.

Jürgen Gutekunst (FDP), machte deutlich, dass es nun auch darum gehe, die Themen zu verwirklichen. Vor allem in Richtung E-Mobilität sah er noch Möglichkeiten bei der Stadt, die von E-Stellplätzen bishin zu E-Dienstfahrzeugen und E-Bikes für Mitarbeiter reichten.

Eberhard Haizmann (FWV) bezeichnete das zu beschließende Konzept als Fahrplan und verwies darauf, dass viele Themen ja bereits in der Stadt umgesetzt werden.

OB Jürgen Großmann machte unterdessen deutlich, dass man in den vergangenen Jahren bereits zig Klimaprojekte angestoßen habe. "Stellen Sie bitte ihre Arbeit nicht in den Schatten." Nagold lebe Klimaschutz. Er warnte davor, die Priorisierungsliste zu ändern, denn so entspreche sie der Realität. Außerdem unterliege das Papier eh stetigen Veränderungen.