Regioholz: Positive Bilanz bei Abschlussveranstaltung / Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft
Positive Bilanz für "Regioholz" und ein vielversprechender Blick in die Zukunft der Branche: Bei der Abschlussveranstaltung in Nagold ging es um die Erfolge des Projekts der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG).
Nordschwarzwald. Die Holz- und Möbelbranche im Nordschwarzwald sei innovativ und krisenresistent und biete hervorragendes Potenzial für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften, so die WFG in einer Pressemitteilung. So fokussierte sich das auf drei Jahre angelegte Projekt Regioholz auf den Forschungs-, Entwicklungs- und Technologietransfer kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Es ging aber nicht nur um ein Projektresümee, sondern vor allem um die Zukunft der Branche. Calws Landrat Helmut Riegger, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, zeigte in seiner Begrüßung auf, wie Regioholz die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt hat: Mehr als 18 Projekte mit 15 regionalen Firmen, fünf bundesweit agierenden Unternehmen und acht Institutionen wurden initiiert.
Der Impulsvortrag der Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch unterstrich ebenfalls die Bedeutung von Regioholz für den Nordschwarzwald. Sie hob hervor, dass die Strategie des Landes Baden-Württemberg den Holzbau begünstigt: "Baden-Württemberg zählt mit rund 14 000 Quadratkilometern Wald zu den waldreichsten Bundesländern. Daher ist ein Projekt wie Regioholz, das das immense Potenzial der Holzbranche regional fördert, besonders wichtig – auch für die Zukunft."
In seinem Resümee skizzierte Bertil Burian von der Hochschule Rottenburg die Anfänge des Projekts, welches das seit 2012 bestehende Netzwerk Holz und Möbel Nordschwarzwald weiterentwickelt, und beeindruckte mit Zahlen und Fakten: Zehn thematisch unterschiedlich ausgerichtete Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern belegten den Bedarf und das Interesse der Akteure, so der Dozent.
Geballte Holzbauexpertise
Geballte Holzbauexpertise bot der Vortrag des Freudenstädter Architekten Jörg Finkbeiner, der sich für Holz als Baustoff des 21. Jahrhunderts stark machte. Anhand von Beispielen aus der Region und aus Berlin erklärte er die Unterschiede in der Holzarchitektur auf dem Land und in der Stadt. Mit ihren Überlegungen zum Thema "Erfindergeist 4.0" traf Annika Theobald den Kern von Regioholz: Nutzerzentrierte, methodische Innovationsprovokation orientiere sich an der Expertise der Unternehmer und dem Bedarf der Kunden.
Mit Anekdoten aus der Holzbranche führte Christoph Jost, Geschäftsführer der proHolzBW die Gäste durch die Vortragsreihe. Er ist mit der Holzbranche bestens vertraut. Er legte in einem Interview mit Cornelia Philipp, ausgebildete Schreinerin bei der Firma Fritz Schlecht/SHL GmbH, das Potenzial, die Bedeutung und Auswirkungen von Regioholz auf die Holz- und Möbelbranche im Nordschwarzwald dar. Gerade im Bereich Fachkräfte könne Regioholz viel tun, um junge Menschen dazu zu motivieren, sich für Berufe in der Holzbranche zu entscheiden.
Transfer von Technologien
Die Akteure seien sich einig: Durch die Vernetzung regionaler Akteure und zahlreiche Fachveranstaltungen zu aktuellen Technologietransferthemen habe sich Regioholz als ein erfolgreiches Projekt erwiesen, so die WFG. "Innovationen anzustoßen, die Holz- und Möbelbranche zukunftsfähig zu machen und in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken: Das waren die ambitionierten Ziele, die wir mit unserem Projekt verwirklichen konnten. Auch in Zukunft werden wir das Thema Holz in der Region im Auge behalten", so der WFG-Geschäftsführer Jochen Protzer.