Der neue Jugendreferent hegt eine ausgesprochene Leidenschaft für Sport. Er freut sich unter anderem darauf, sportliche Aktivitäten für Jugendliche auf die Beine zu stellen. Fotos: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

Georg Götze ist der neue Jugendreferent beim CVJM Nagold / Auch Sport und Praktisches begeistern ihn

Von Marija Mikulcic

Nagold. Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Nagold hat einen neuen Mitarbeiter: Georg Götze verantwortet seit gut vier Wochen die Jugendarbeit vor Ort. Besonders mit seinen sportlichen und praktischen Fähigkeiten dürfte der gebürtige Sindelfinger im CVJM Akzente setzen.

Gebürtig von hier ist er ja schon. Mit seiner Anstellung als neuer Jugendreferent im CVJM Nagold kehrt Georg Götze nun räumlich ganz zu den Wurzeln zurück. Seine Begabungen sind vielfältig. Eine, auf die der pädagogisch wie theologisch geschulte Götze selbst mehrfach zu sprechen kommt, ist das "Träumen". Gemeint ist damit nicht, dass er während der Arbeitszeit am liebsten gedankenverloren zum Fenster hinausschaut. Dazu wirkt er im Gespräch geistig ohnehin viel zu agil, präsent und orientiert.

Träumen – darunter muss man sich bei dem in Friedrichshafen aufgewachsenen Gemeindepädagogen viel mehr die Fähigkeit denken, Visionen zu entwickeln. Im Falle Georg Götzes beziehen sich diese vor allem auf zwei Dinge: erlebte Gemeinschaft mit Gott und gelebte Gemeinschaft von Menschen untereinander. Die Suche nach einem Raum, in dem er "mit Leuten über den Glauben ins Gespräch kommen" konnte – dieser Punkt markierte den Anfang eines Weges, den Georg Götze seither konsequent abschreitet. 13, 14 Jahre war er alt, als das anfing. Konfirmandenalter.

Ehrenamt aus innerer Überzeugung

"Wie man mehr Qualität reinbringt, wie man das richtig macht", dieses Bestreben trieb ihn als Jugendlichen, der sich nach einer Heimatgemeinde mit Sinn für "Jugendkultur" sehnte, um. Götze ist keiner, der die Hände in den Hosentaschen, auf besseres Wetter wartet. "Ich habe damals ein paar Leute mobilisiert und zusammen haben wir den Jugendtreff gegründet", berichtet er, wie er dem Mangel an Angebot damals begegnet ist. Initiativ. Der Grundkurs zum Jugendgruppenleiter folgte auf den Fuß. Das zum einen. Zum anderen stieg er beim Evangelischen Jugendwerk ein. Ehrenamtlichen-Arbeit, die er mit voller innerer Überzeugung betrieb. Weit mehr als zehn Jahre liegt all das nun schon zurück. Besagter Jugendtreff besteht übrigens nach wie vor.

"Ich finde schön, was mit meinen Händen zu machen"

Der Bereich, den Georg Götze damals aus freien Stücken für sich wählte – er ist ihm zum Beruf geworden. "Ja, absolut", entgegnet der Mann, dessen gesamten rechten Arm ein Vers aus dem fünften Buch Mose ziert, auf die Frage, ob man Beruf und Berufung in seinem Fall gleichsetzen dürfe. "Es ist eine Berufung, die ich als Jugendreferent wahrnehmen und ernst nehmen möchte", so Götze zu seinem Selbstverständnis in der neuen Position. Seiner ersten Stelle nach Abschluss der dreijährigen Ausbildung zum Gemeindepädagogen am Marburger Bildungs- und Studienzentrum, ehemals Marburger Bibelschule.

Schnurstracks gen Himmel war es bei Götze deshalb aber noch lange nicht gegangen. Nach seinem Schulabschluss hatte er zunächst eine Ausbildung zum Gas-Wasser-Installateur absolviert, in der Folge sogar für ein Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche gearbeitet. Schon damals habe es bei ihm, wie er sagt, "diese zwei Pole" gegeben, an denen sich seine Interessen und Fähigkeiten konzentrieren.

"Ich finde schön, was mit meinen Händen zu machen", so äußert sich Georg Götze, der Praktiker. Beleg: In den gerade einmal vier Wochen, die er nun in Nagold ist, war er bereits mit einer Gruppe Jugendlicher im Wald Holz machen. Natürlich nach Rücksprache mit dem zuständigen Förster. Zu diesem körper-, bewegungs- und praxisorientierten Pol zählt auch Georg Götzes ausgesprochene Leidenschaft für Sport. Alle schnellen Bretter haben es ihm angetan.

Eine Ski- und Snowboardfreizeit auf die Beine zu stellen, ist ein Projekt, das er als Jugendreferent im CVJM Nagold gerne in Angriff nehmen würde. Auch an das Etablieren einer "Jugendkirche" soll Georg Götze sich an seinem Einsatzort machen. Sein anderer Pol, der ganz auf die Arbeit im spirituellen- und Beziehungsbereich ausgerichtet ist, dürfte für diese Aufgabe unerlässlich sein.