Was ist für Sie eine der wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre in der Erwachsenenbildung? Foto: Thomas Fritsch

Seit 2003 ist Angela Anding in Nagold und leitet die Volkshochschule Oberes Nagoldtal.

Seit 2003 ist Angela Anding in Nagold und leitet die Volkshochschule Oberes Nagoldtal. Aufgewachsen ist die 45-Jährige aber noch in der DDR und erlebte in ihren letzten Schul- und den Studienjahren die Wendezeit live mit.  

1989 kam sie in die 11. Klasse oder "auf die Penne". Wegen der langen Anfahrt vom heimischen Bauernhof im  kleinen Laasdorf nach Hermsdorf ging sie bereits nach wenigen Wochen ins Internat. Aus dem hat sie sich dann mit ihren Mitschülern durchs Kellerfenster rausgeschlichen, um bei den Demos dabei zu sein.

"Wir waren eine ganz freche Gruppe, die alles in Frage gestellt hat", sagt sie. Kein Wunder bei Fächern wie Staatsbürgerkunde ("Was sollten die uns da noch beibringen?"). Oder Geschichte. Die alten Lehrer seien total verunsichert gewesen. Und "wir stellten nur noch blöde Fragen", erzählt sie.

An der Uni traf sie dann – wenige Jahre nach der Wende – "auf sehr unterschiedliche Dozenten und Professoren: aus dem Osten wie aus dem Westen. Das war eine spannende Gemengelage."

Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften mit der Fachrichtung Erwachsenenbildung fand ihr Mann einen Job in Baden-Württemberg und bei ihr "hat es in Nagold geklappt". Und auch wenn sie die Schwaben schnell in ihr Herz schloss, musste sie sich an einige Dinge hier zuerst gewöhnen. Die Sprache natürlich. Aber auch daran, dass der "schwäbische Fuß" bis zur Hüfte reicht.

Seite 2: Biografie

Geboren am 7. August 1972 in Jena (Thüringen)

Leitet seit 2003  die Volkshochschule Oberes Nagoldtal

Schlich aus dem Internat, um bei Demos dabei zu sein

Kann den normalen vom "schwäbischen Fuß" unterscheiden