Autofrei und Spaß dabei: Die Bundesstraße zwischen Wildberg und der Erzgrube gehörte gestern ganz den Radfahrern und Inlinern. Foto: Fritsch

Aktion "Mobil ohne Auto" war wieder ein Erfolg – soll aber künftig nur noch alle zwei Jahre stattfinden.

Nagold - Am Wochenende fühlte man sich in Nagold an schönste Landesgartenschau-Zeiten erinnert: Die ganze Stadt pulsierte, Flaneure und Besucher allerorten. "Mobil ohne Auto" war auch in der 15. Auflage ein Erfolg.

"Es waren wieder richtig viele Besucher", lautete gestern das erste Fazit von MOA-Organisator Helmut Weber. So schätzten die Veranstalter, dass rund 40 000 Radfahrer und Inlineskater den Weg zum autofreien Sonntag ins Nagoldtal gefunden hatten. Erneut umfasste die gesperrte Strecke zwischen Erzgrube, Altensteig, Nagold und Wildberg 40 Kilometer.

"Immer noch eine sensationell gute Veranstaltung"

Angesichts des tollen Wetters war Helmut Weber rundum zufrieden, zumal es bis zum späten Nachmittag keinen nennenswerten Zwischenfälle gab. Auffallend war gestern allerdings, dass die Strecke zwischen Nagold und Wildberg stärker frequentiert war als noch in den Vorjahren.

Erneut lautete das Motto ansonsten für zwölf Stunden "Autofrei – Spaß dabei", und überall entlang der Strecke hatten Vereine und andere Institutionen für jede Menge Attraktionen gesorgt.

Wildberg lockte mit dem Schäferaktionstag zahlreiche Besucher an, während in der Nagolder Innenstadt ebenfalls Hochbetrieb herrschte. Natürlich war auch das Bogenschießen für Jedermann in Ebhauser Schützenverein erneut sehr beliebt und in Altensteig war rund um den Marktplatz einiges geboten. Weiter ging es dann in Richtung Erzgrube, vorbei am Altensteiger Schützenhaus, wo das obligatorische Kleinkaliber-Schießen auf dem Programm stand. An der Erzgrube stand unter anderem ein Laufwettbewerb auf dem Programm.

"Mobil ohne Auto ist immer noch eine sensationell gute Veranstaltung und nicht in die Jahre gekommen", erklärte Oberbürgermeister Jürgen Großmann gestern am Rande des Geschehens in der Nagolder Innenstadt. Daneben sei MOA ein "klasse Fenster" auf das Nagoldtal, und somit eine gute Werbeveranstaltung für die Tourismus- und Freizeitregion. Trotz des "stimmigen Erfolgskonzeptes" kündigte der OB für die Zukunft einen zweijährigen Rhythmus für die Großveranstaltung im Nagoldtal an. Wie der Nagolder Umweltbeauftragte Peter Widmann-Rau ergänzte, gibt es bei vielen der teilnehmenden Vereine die Befürchtung, dass der autofreie Sonntag an Reiz verlieren könnte. MOA-Organisator Helmut Weber wies zudem auf den Riesenaufwand hin und darauf, dass es immer schwieriger werde, die nötigen Helfer zu rekrutieren. Künftig wird MOA immer in den ungeraden Jahren stattfinden – und damit im Wechsel mit den Fußball-Welt- und -Europameisterschaften.

Erfolgsgeschichte geht zu Ende

Für Helmut Weber ging gestern eine 15-jährige Erfolgsgeschichte zu Ende, nachdem sich der langjährige Organisator aus gesundheitlichen Gründen verabschiedet. Jürgen Großmann dankte ihm für sein großes Engagement in Sachen Mobil ohne Auto.

Entlang der gesamten 40 Kilometer langen Strecke wurden gestern Gottesdienste unter freiem Himmel gefeiert - so auch in der Wachsenden Kirche in Nagold. "Das war ein cooler Anblick", meinte Dekan Ralf Albrecht unter Hinweis auf die vielen Fahrräder rund um die grüne Kirche.