Noch wurde nicht angefangen zu bauen auf dem ehemaligen Messegelände im Hasenbrunnen. Archivfoto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Rat: Ausschuss entscheidet in Rekordzeit über Auftragsvergaben / Erschließung am Hasenbrunnen beginnt

Aufgrund der Verzögerung in der vorangegangenen Sitzung des Verwaltungsausschusses fing die jüngste Sitzung des Technischen Ausschusses (TA) zwar erst mit fast einstündiger Verspätung an. Aber dafür wurden dann in knackigen 15 Minuten rund 4,53 Millionen Euro ausgegeben.

Nagold. Größter Batzen dabei: die Erschließung des Wohngebiets "Hasenbrunnen" auf dem Gelände der ehemaligen Nagolder Messe. "Es geht so langsam los", kommentierte Oberbürgermeister Jürgen Großmann den Großauftrag, der mit einstimmigen Votum der TA-Mitglieder an die Firma Otto Morof Tief- und Straßenbau GmbH aus Althengstett geht. Die Vergabesumme der Stadt für diesen Auftrag: rund 3,74 Millionen Euro; in den Planungen war man noch von "nur" 3,53 Millionen ausgegangen.

Für diese Millionen-Investition der Stadt werden sämtliche Erschließungsarbeiten auf der rund 3,5 Hektar großen Fläche des Neubaugebiets ausgeführt, so die Erd-, Kanal- und Straßenbauarbeiten, die Tiefbauarbeiten für die Wasserversorgung, Rohrverlegearbeiten sowie die Herstellung eines Schotterfundaments für eine künftige Lärmschutzwand, die das neue Baugebiet nach Norden hin zum dortigen Auto-Waschpark abschirmen soll. Gleichzeitig mit dem Erschließungs-Auftrag der Stadt wurde auch ein damit aus projekttechnischen Gründen verbundener Auftrag der Netze BW vergeben, der Erdarbeiten für die Verlegung von Gas- und Stromleitungen umfasst. Dieser Auftragsteil verschlingt weitere rund 200  000 Euro, die allerdings die Netze BW tragen wird.

130 Treppenaufgänge und 400 Straßen zu pflegen

Nächster Ausgabe-Posten für die TA-Mitglieder: die regelmäßigen Straßenunterhaltsarbeiten der Stadt Nagold, die für die Jahre 2018/19 neu ausgeschrieben wurden. Wobei die "ToDo"-Liste der aktuell notwendigen Sanierungen eindrucksvoll lang ist: An rund 80 Stellen müssen Straßenschäden wie Risse, Schlaglöcher und Setzungen repariert werden, an gut 30 Stellen sollen Bordsteine saniert und ausgetauscht werden, an weiteren fünf Stellen soll der Straßenbelag gleich großflächig erneuert werden. Und an ebenfalls fünf Stellen wird es neue Gehwegbelege geben und an zehn Stellen müssen Treppenanlage (Stufen und Podeste) erneuert oder saniert werden. Insgesamt hat die Stadt Nagold übrigens rund 400 Straßen und gut 130 Treppenaufgänge zu pflegen.

Gar nicht so kleiner Wermutstropfen für die TA-Mitglieder: In den Planungen war die Bauverwaltung der Stadt noch von Kosten für alle genannten Arbeiten von etwas über 398  000 Euro ausgegangen; tatsächlich werden dafür jetzt fast hunderttausend Euro mehr ausgegeben werden müssen, exakt 495  361,90 Euro. "Eine sehr deutliche Abweichung", wie Stadtrat Jürgen Gutekunst (FDP-Fraktionssprecher) kommentierte. Der Aufschlag entspräche aber der aktuellen "normalen Kostensteigerung am Markt", so die Verwaltung in ihrer Antwort. Was den Räten als Erklärung reichte – die Ausgabe passierte letztlich ebenfalls einstimmig das Gremium.

Günstigster Bieter bei gut 78 000 Euro

Wobei es aber offensichtlich bei den Kosten auch "andersherum" geht: Die nun anstehenden Maler- und Lackierarbeiten für die Sanierung der Lembergschule etwa wurden in der Planung mit aufgerundet etwa 95 000 Euro veranschlagt. Der günstigste Bieter gab aber ein Gebot von nur etwas über 78 000 Euro ab – und erhielt dafür natürlich sofort ohne Gegenstimme im TA den Zuschlag. Günstigster Bieter war die Firma Engelbrecht aus Wildberg.

Außerdem hatte der TA noch eine überplanmäßige Ausgabe aus der Schlussrechnung der Sanierungsarbeiten der Parkierungsanlagen Nagold Ost (Weihergässle) abzusegnen. Hier wurde die Schlussrechnung der beauftragten Ingenieurbüros IGF erst in diesem Jahr wirksam, nachdem die Maßnahme selbst im letzten Jahr durchgeführt werden konnte. Entsprechend mussten nun rund 18 000 Euro nachfinanziert werden, wofür man unter anderem Haushaltsreste aus 2017 verwenden werde. Kein Problem für den TA, der auch diese Ausgabe einstimmig durchwinkte.