2500 Hästräger waren beim Nachtumzug in Schuttern dabei. Foto: Bohnert-Seidel

Beim Nachtumzug haben die Narren den kleinen Ort Schuttern für sich eingenommen. Rund 2500 Hästräger sorgten für ausgelassene Stimmung auf den Straßen. Der musikalische Auftakt des Umzugs gehörte den Driewili Stampern.

Beim Fackelumzug wird Schuttern alljährlich zur Narrenhochburg. Allein die 2500 Hästrägern in 75 Gruppen sind schon fast doppelt so viele wie die insgesamt 1700 Einwohner des Ortes. Dazu kommt noch gut eine kaum zu berechnende Anzahl an Narren am Straßenrand. Alljährlich bietet der kleinen Ort mit seinem Fackelumzug ein närrischen Spektakel.

Eine der größten Nachtumzüge der Region

Herrlich schaurig-schön, mit dem unnachahmlichen Gruselcharakter erlebte eine riesige Zuschauerschar am Freitagabend dort einen der größten Nachtumzüge überhaupt in der Region. Musik und Trommelwirbel, Pauken und Trompeten gaben den Rhythmus auf Schutterns Hauptstraße an. Angeführt vom Bott mit großer „Dorfschelle“ waren in diesem Jahr Gruppen von Rastatt bis Emmendingen vor Ort. Die Nachfolge der ehrenvollen Aufgabe des „Dorfbotts“ hat in diesem Jahr Alois Braun übernommen. Die Narrenzunft Kruttstumpe bewies sich als herausragender Gastgeber.

Neu konzipiert, gezimmert und gestiftet wurde die Ansprachebühne von Zimmermeister Roland Herzog. „Aber gell, musch nix Großes mache“, meinte der Zunftrat. Frei nach dem Motto, wer groß denkt, schafft auch was Großes, hat Roland Herzog dennoch eine Burg mit den Maßen 9,5 Meter auf drei Metern in der Fläche und mit fünf Metern Höhe gebaut. „Wenn wir was machen, wird es richtig gemacht“, betont der bekennende Fasnachtsnarr.

Zuschauer feiern ausgelassen

Die Zuschauer jubelten am Freitag und waren dankbar für diese Form der ausgelassenen nächtlichen Narretei. Dem Konfettischnee waren keine Grenzen gesetzt. Ganz schön viele Besucher verließen gestempelt und verwuschelt die Straße. Selbstverständlich trieben die Hästräger ihren Schabernack mit dem Publikum, weshalb sich am Ende so manche Mütze oder so mancher Hut auf einem anderen Kopf als den seines ursprünglichen Besitzers wiedergefunden wurde. Musikalisch eröffneten in diesem Jahr die „Driewili Stampfer“ den Umzug.

Eine der größten Gruppen dürfte die „IG Rastatter Narren“ gewesen sein. Sie kamen mit den Gruppen „Rastatter Wurzelsepp“, „Woogsee Trolle“, „Niederbühler Feuerteufel“, „Rauentaler Spargelhexen“ und „Venezianische Hexen“. Zu den großen Zünften zählte auch der Narrenbund Schellau aus Schellbronn.

Schutterns Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf hat bereits in einer jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats betont: „Ich bin stolz auf unsere Narrenzunft und dankbar, dass sie uns in diesem Jahr wieder einen so grandiosen Umzug bereitet.“ Nach dem Umzug ging in und um die Offohalle noch ganz schön die närrische Post ab. Und heute, am Samstag, wird der Besen geschwungen und die Straßen werden wieder schön sauber gefegt und gereinigt.

Die Narrenzunft Kruttstumpe 

Die Narrenzunft Kruttstumpe feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Im Jahr 1953 wurde die Narrenzunft Kruttstumpe gegründet und im Jahr 2019 feierte sie groß ihr 66-Jähriges. Sie ist die älteste Friesenheimer Zunft.