Ob es Samstagnacht in Lahr wieder so ein großes Feuerwerk gibt, wie man es von den Jahreswechseln vor der Pandemie gewohnt war? Diese Aufnahme auf dem Rathausplatz ist an Silvester 2017 entstanden.                                                                                                                                                      Foto: Dach

Zwei Jahre mussten Böller-Fans in Lahr auf das Feuerwerk an Silvester verzichten. In diesem Jahr dürfen sie wieder mit Knallern und Raketen auf die Straße. Zum Verkaufsstart hat die LZ in Märkten nachgehorcht, wie groß die Nachfrage ist.

Lahr - Seit Donnerstag dürfen Supermärkte und Discounter wieder Feuerwerkskörper verkaufen. Jedoch: Die Baumärkte haben kein Feuerwerk in ihre Sortimente aufgenommen. An Auswahl mangelt es trotzdem nicht in Lahr – und auch die Nachfrage war am ersten Tag bereits ordentlich. Vor allem im Kaufland griffen die Kunden vielfach zu.

Drogeriemarkt Müller: Direkt am Eingang des Markts am Schlossplatz finden sich die üblichen Feuerwerkskörper. Der klassische China-Böller, Packungen mit Raketen und Mischpackungen. Selbst als umweltfreundlich gepriesene Packungen mit Bodenfeuerwerk wird verkauft. Beherzt greifen Eltern mit Kindern zu den Feuerwerkskörpern. Die Feuerwerksbatterien für 25 Euro sind am Donnerstagmittag schon vergriffen. Neben der Rolltreppe gibt es eine weitere Auslage mit Kinderfeuerwerk. Dort finden sich Wunderkerzen sowie Boden- und Tischfeuerwerke. Aber auch Bengalo-Fackeln. Die Kunden hier sind interessiert, ohne aber massenweise zuzugreifen.  

Rewe: Auch der Discounter in der Tiergartenstraße verkauft Feuerwerk und andere Partyutensilien für Silvester. Großer Andrang herrscht am Donnerstagmittag jedoch (noch) nicht. Ein paar wenige Kunden interessieren sich für das Feuerwerk. Filialleiter Schäfer bestätigt, "das Gleiche wie vor zwei Jahren" zu verkaufen. Der Umfang an Feuerwerk und anderen Artikeln für Silvester habe sich nicht geändert. Auch hier finden sich Packungen mit Raketen und gemischte Tüten mit Böllern eines namhaften Feuerwerkherstellers. In diversen Größen gibt es auch Feuerwerksbatterien. Zu den Partysachen gehören Tischfeuerwerk, Bleigießutensilien, Luftschlangen und -ballons. 

Obi: Keine Böller und auch kein Feuerwerk sind dagegen bei Obi im Fachmarktzentrum zu finden. Das sei seit Jahren im Baumarkt auch nicht mehr zu kaufen, teilt ein Mitarbeiter mit. "Generell machen das viele Baumärkte nicht. Es gibt zu viel, was man beachten muss und es ist kompliziert, das Feuerwerk in den Containern aufzubewahren. Und das bedeutet viel Bürokratie", ist von einem Beschäftigten zu hören.  

Aldi: Schon am Eingang des Markts im Fachmarktzentrum wird mit Feuerwerk und "Preishighlights" geworben. In einigen Einkaufswagen der Kunden sind am Mittag auch schon Raketen und Böller zu sehen. Vor der Kasse gibt es ein Angebot an Feuerwerk. Auch hier machen die Menschen bei ihren Einkäufen Halt, einige Regale sind sogar schon leer gekauft. 

Kohlers E-Center: "Lange hat man das hier nicht mehr gesehen, jetzt gibt es wieder was", ist von einer zufriedenen Kundin zu hören. Mehrere Regale sind mit Feuerwerk gefüllt, vor allem die Kisten mit den Raketen werden immer leerer. Mischpakete aus Raketen und Böllern sind ebenso zu finden wie große Feuerwerksbatterien. Nicht fehlen darf auch der Partybedarf für drinnen, außerdem Konfettikanonen, Wunderkerzen und Ballons. An der Kasse sind lange Schlangen. Die Kassiererin kontrolliert gewissenhaft den Ausweis eines Kunden, der gerade Raketen kauft. 

Kaufland: Die Lust am Knallen und Zünden ist offenbar besonders bei Kauflandkunden groß – denn hinter dem Filialgebäude sieht man mittags ein kleines, grün leuchtendes Feuerwerk, dessen Verursacher die Silvesternacht wohl nicht abwarten wollte. Vor den Regalen sammelt sich eine große Runde an Menschen an. "Alles für die größte Party des Jahres", steht auf den Regalen.

Zwei Mitarbeiter mühen sich daran, dass die Auslagen nicht lange leer bleiben, sie packen einen großen Stapel an Kartons aus, die für Nachschub sorgen sollen. Viele Kinder, aber auch Ältere nehmen sich etwas aus dem großen Angebot heraus. "Bevor wir lieber Kleinzeugs kaufen, nehmen wir lieber noch ein Pack mit 15 Raketen", hört man von einer Seite. 

Lidl: In der Filiale in der Geroldsecker Vorstadt gibt es ein üppiges Angebot an Feuerwerkskörpern. Gerade räumt eine Mitarbeiterin die beidseitig zu erreichenden Regale voll mit den Artikel. Es ist das gleiche Bild wie in anderen Läden in Lahr: Große Tüten mit Raketen zum Abfeuern und Multi-Effekt-Batterien, die, einmal angezündet, Feuerwerkskugeln nach oben katapultieren.

 Globus: Nicht jeder verkauft Feuerwerk. In dem Baumarkt im Herbolzheimer Industriegebiet gehen die Böller-Fans leer aus. Die Baumarktgruppe Globus habe sich entschieden, keine Feuerwerkskörper der Kategorie F2 mehr anzubieten, ist auf Nachfrage zu hören. Nachhaltigkeit und Umweltschutz, aber auch das Tierwohl spielten bei dieser Entscheidung eine Rolle. Nur "Party Popper" und Tortenfontänen für Kinder – sogenanntes Tischfeuerwerk – sei erhältlich.

Das sagt die Stadt Lahr: Viele Menschen wollen das neue Jahr mit Feuerwerk und Raketen begrüßen. "Das ist in gewissen Rahmen auch erlaubt", teilt die Lahrer Stadtverwaltung mit. Das Sprengstoffrecht sehe hier eine Ausnahme von der Erlaubnispflicht für das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände vor. Am letzten Tag des Jahres, am 31. Dezember, und dem ersten Tag des neuen Jahres, dem 1. Januar, dürfen Personen ab 18 Jahren pyrotechnische Gegenstände der Kategorie 2 (Feuerwerk) verwenden und abbrennen.

Ein generelles Verbot für ein Silvester-Feuerwerk bestehe nicht in Lahr. Allerdings sei es verboten, pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie bei besonders brandempfindlichen Gebäuden und Anlagen wie zum Beispiel bei Fachwerkhäusern abzubrennen. Verstöße könnten mit einem Bußgeld geahndet werden, so die Stadtverwaltung.