Die Taube wurde von mehreren Blasrohpfeilen getroffen, die von einem Tierarzt entfernt wurden. Foto: Tierheim

Die Tierschutzorganisation Peta hat 500 Euro Belohnung für die Ergreifung des Unbekannten ausgesetzt, der Blasrohrpfeile auf eine Stadttaube geschossen hat.

Lahr – Der Vogel wurde von vier Nadelpfeilen durchbohrt, hat nach Hilfe durch einen Tierarzt aber überlebt und wird zurzeit im Tiergesundheitszentrum Lahr aufgepäppelt. Das Tier war gegen 13 Uhr mit den Pfeilen im Körper in hilfloser Lage vor der Bücherei in der Kaiserstraße gefunden worden.

Die Belohnung ist für Hinweise ausgesetzt, "die die tatverantwortliche Person oder Personen überführen", informiert Peta. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, solle sich bei der Polizei oder bei der Tierschutzorganisation melden – unter Telefon 0711/ 8 60 59 10 oder per E-Mail. Es sei auch möglich, bei Peta anonyme Hinweise abzugeben, wird in der Mitteilung betont.

"Die Person, die die Taube beschossen hat, muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt werden", wird Monic Moll, Fachreferentin bei Peta, in der Mitteilung zitiert. "Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach dem oder den Unbekannten unterstützen und Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Funde von weiteren beschossenen Tauben sollten unbedingt bei der Polizei angezeigt werden."

Polizei hat noch keine heiße Spur

Wer Tiere zum Spaß quält, schrecke eventuell auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück, heißt es in der Peta-Mitteilung. Deshalb setze man regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Identifizierung der Verantwortlichen zu helfen.

Im Lahrer Fall hat die Polizei noch keine heiße Spur, wie das Offenburger Präsidium am Freitag auf Nachfrage unserer Redaktion mitgeteilt hat. Man ermittle weiter und sei für jeden Zeugenhinweis dankbar, heißt es.

Dieser krasse Fall von Tierquälerei hat unter den Besuchern der Facebookseite des Lahrer Tierheims für große Empörung gesorgt. Mehr als 100 Kommentare finden sich unter den Fotos des schwer verletzten Vogels – voller Mitgefühl für das Tier und voller Abscheu für den Täter. "Das gefährlichste Tier ist und bleibt der Mensch. Einfach nur schrecklich. Wenigstens geht es der Taube den Umständen entsprechend gut, hoffentlich bleibt das so", kommentiert eine Besucherin. Viele machen sich auch Gedanken über den Verantwortlichen. "Jetzt wäre es mal interessant zu wissen, wer im Wohnbereich der Stadtbücherei ein Blasrohr mit den dazugehörigen Pfeilen besitzt", ist etwa zu lesen. Aber auch: "Und wieder hat die Bestie Mensch zugeschlagen" oder "Unglaublich, welch kranke Monster auf dieser Welt existieren".