In diesem Haus in Hohentengen soll ein 19-jähriger seine Eltern und seinen Bruder mit einem Messer getötet haben. Foto: David Pichler/dpa/David Pichler

Ein 19-Jähriger soll im Kreis Waldshut drei Familienmitglieder mit einem Messer getötet haben. Inzwischen hat sich der in U-Haft sitzende Mann zur Tat geäußert, und auch die Polizei gibt neue Details bekannt.

Nach dem dreifachen Tötungsdelikt in Hohentengen im Kreis Waldshut haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Waldshut-Tiengen weitere Details zu dem Fall bekanntgegeben.

Am Dienstagabend war ein 19 Jahre alter Deutsch-Italiener festgenommen worden, nachdem er gegen 21 Uhr in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus seine 58 und 61 Jahre alten Eltern und seinen 34 Jahre alten Bruder erstochen haben soll.

Mittlerweile sitze der Mann in Untersuchungshaft und habe zu den Tatvorwürfen Aussagen gemacht, so die Polizei am Donnerstag. Ob der Heranwachsende die Taten eingeräumt oder ein Motiv genannt hat, wurde nicht mitgeteilt.

Dem jungen Mann werden versuchter Totschlag und Totschlag vorgeworfen. Der Vorwurf könne sich aber auch noch zum Mordvorwurf auswachsen, wenn die Ermittlungen entsprechende Hinweise ergeben, so die Polizei. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes werde man keine näheren Angaben machen, hieß dazu von den Behörden. Auch zum Gesundheitszustand der verletzten Schwester des Verhafteten sage man nichts, es bestehe aber keine Lebensgefahr bei der Frau.

Polizei musste am Vortag Streit schlichten

Der Tatverdächtige sei unverletzt geblieben, polizeilich vorher nicht aufgefallen und auch nicht mit einem „betäubungsmittelrelevanten Hintergrund“ in Verbindung zu bringen.

Bereits einen Tag vor der Gewalttat nahe der Grenze zur Schweiz war die Polizei bei der Familie, um einen Streit zu schlichten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag gemeinsam in Waldshut-Tiengen mit.

Ergebnisse der Obduktion liegen noch nicht vor

Die Ermittlungen zum Tathergang dauern an, die Obduktionsergebnisse der drei Toten lagen am Donnerstag noch nicht vor. Man gehe derzeit von einer einzigen Tatwaffe aus, so ein Sprecher der Polizei.