Sie freuen sich bereits auf den Bergstadtsommer, der an diesem Samstag beginnt (von links): Hanno und Karsten Dönneweg. Foto: Helen Moser

Aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland, aus Japan und Frankreich kommen sie in den Schwarzwald – und sie eint ein Ziel: feinste Klassik und jazzige Klänge auf die Bühne zu bringen. Die 16. Auflage des Bergstadtsommers steht vor der Tür.

Jetzt müssen die letzten Handgriffe sitzen – an diesem Samstag, 2. September, startet die 16. Festivalwoche des Bergstadtsommers. Bis kommenden Samstag, 9. September, bringt das Musikfestival Klassik, Jazz und Soul nach St. Georgen, Buchenberg und Furtwangen. Zum Start geben Karsten und Hanno Dönneweg einen Überblick über die Glanzlichter des Programms und erklären, was den Bergstadtsommer so besonders macht.

Mit Gen Yokosaka kommt in diesem Jahr ein gefeierter Solo-Cellist nach St. Georgen. In seinem Heimatland Japan ist er „einer der gefragtesten Cellisten seiner Generation“, heißt es in einem Programmflyer für den Bergstadtsommer. Bereits im Alter von zwölf Jahren gewann er seinen ersten Preis – und weitere folgten. 2010 belegte er den zweiten Platz beim renommierten ARD-Musikwettbewerb.

Persönliche Beziehung im Fokus

Als Fokuskünstler des diesjährigen Bergstadtsommers ist er gleich zwei Mal zu erleben – beim Konzert „Verklärte Nacht“ am Mittwoch, 6. September, und beim Abschlusskonzert am Samstag, 9. September. „Wir freuen uns sehr, dass wir ihn gewinnen konnten“, betont Hanno Dönneweg, über den auch der Kontakt zu Gen Yokosaka zustande kam.

Es ist guter Brauch beim Bergstadtsommer, dass die Musiker, die auf der Bühne stehen, keine x-beliebigen Künstler sind. Sie alle haben eine persönliche Beziehung zu St. Georgen oder zum Kern-Team des Bergstadtsommers. „Als Musikfestival werden wir natürlich auch mit Anfragen bombardiert“, erklärt Festivalleiter Karsten Dönneweg. Doch die persönliche Beziehung der Musiker mache die besondere Atmosphäre des Bergstadtsommers aus – und diese soll auch das Publikum spüren.

„Ein besonderer Fixpunkt“

Aus genau diesem Grund freut sich Festivalleiter Karsten Dönneweg schon besonders auf das Abschlusskonzert in der Lorenzkirche, bei dem er das Schwarzwald Kammerorchester dirigieren wird. „Die meisten Musiker im Schwarzwald Kammerorchester sehen sich nur einmal im Jahr – immer beim Bergstadtsommer. Deshalb ist das für viele ein besonderer Fixpunkt.“

Auch für die Zuhörer wird das Abschlusskonzert ein besonderer musikalischer Genuss: Das Elgar Cellokonzert und Dvořáks achte Sinfonie bieten ein wahres Kontrastprogramm – vom gefühlvollen, höchst romantischen und berührenden Cellostück, das Gen Yokosaka als Solist zum Besten gibt, zu einem sehr positiven, fast überschäumenden Ende mit der Dvořák-Sinfonie.

Agnes Su fällt wegen Verletzung aus

Doch bevor der Bergstadtsommer in der Lorenzkirche endet, steht ein reichhaltiges Festivalprogramm bevor. Los geht’s an diesem Samstag in der Stadthalle mit dem Konzert „Tanz des Schwans“ – kurzfristig allerdings ohne Agnes Su, die erste Solistin des Stuttgarter Balletts, die verletzungsbedingt ausfällt.

„Wir brauchen auch die Unentschlossenen“

Dennoch dürfen sich die Zuhörer auf ein tolles Programm freuen, betont Karsten Dönneweg, der auf viele Besucher hofft. Doch auch die Organisatoren des Bergstadtsommers spüren, „dass die Leute sich noch immer schwer tun“, wie Hanno Dönneweg sagt. Selbst die großen Kulturzentren haben nach Corona mit geringeren Zuschauerzahlen zu kämpfen – und auch St. Georgen bleibt davor nicht verschont. „Die ganz Treuen kommen immer, aber wir brauchen auch die Unentschlossenen“, erklärt Festivalleiter Karsten Dönneweg. Sein Appell ist daher klar: „Kommt – und ihr werdet es sicher nicht bereuen.“

Alle Konzerte des Bergstadtsommers 2023 im Überblick

Eröffnungskonzert
Unter dem Titel „Der Tanz des Schwans“ steht die Eröffnung des Bergstadtsommers an diesem Samstag, 2. September, ab 20 Uhr in der Stadthalle in St. Georgen. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt fünf Euro.

Kirchenkonzert
Vivaldi pur steht am Sonntag, 3. September, im Nikolauskirchlein in Buchenberg auf dem Programm. Los geht’s um 17 Uhr bei freiem Eintritt.

Verklärte Nacht
Seinen ersten Auftritt beim Bergstadtsommer hat Gen Yokosaka am Mittwoch, 6. September, in der Alten Güterhalle in St. Georgen. Beginn ist um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.

Kinderkonzert
„Peter und der Wolf“ lautet der Titel des Kinderkonzerts in Kooperation mit der Jugendmusikschule am Donnerstag, 7. September, ab 14 Uhr in der Stadthalle St. Georgen. Der Eintritt ist frei.

Swing Fagottett
Fagottisten im Viererpack sind am Donnerstag, 7. September, in der Festhalle in Furtwangen zu erleben. Los geht’s um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 15 Euro, ermäßigt fünf Euro.

Jazz-Abend
Sängerin Laura Kipp gastiert am Freitag, 8. September, 20.30 Uhr, mit ihrer Band in der Alten Güterhalle in St. Georgen. Tickets kosten 15 Euro, ermäßigt zehn Euro.

Abschlusskonzert
Für den Schlusspunkt sorgen das Schwarzwald Kammerorchester und Gen Yokosaka am Samstag, 9. September, in der St. Georgener Lorenzkirche. Beginn ist im 20 Uhr. Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt fünf Euro.