Die Musikerinnen der Lyra Bittelbronn zeigten beim Ball im Bürgerhaus einen tollen Schirmtanz. Foto: /Kost

Der Musikerball in Bittelbronn setzt immer den Schlusspunkt unter sechs närrische Tage voller Fasnetsveranstaltungen in Haigerloch. Er ist so schön, dass man fast bedauert, dass es jetzt wieder ein Jahr bis zur nächsten Fasnet dauert.

Das Bürgerhaus war bunt geschmückt, die Tischreihen mit gut aufgelegten Narren voll besetzt. Die meisten hat en zwar schon sechs Tage Fasnet hinter sich, aber von Feiermüdigkeit war bei ihnen nichts zu spüren. Elmar Hinger von der „Lyra“ führte gewohnt souverän durch den Abend. Und weil Bittelbronn leider keinen Dorfbüttel hat, so wie der Nachbarort Weildorf, übernahm er diesen Part gleich auch mit. Er zündete im Verlauf des Abends nicht nur die eine oder andere Stimmungsrakete sonder erzählten auch etliche Witze und lustige Begebenheiten. Für manche Schunkelrunde zwischendurch sorgte Musiker Hartmut Hank mit seinem Akkordeon, unterstützt von Isabell Hinger am Schlagzeug.

Moderator Elmar Hinger und die beiden Zugreisenden Kathrin Bettendorf und Katja Pfister. Foto: Kost/Kost

Die „Zwoa vom Felbaäcker“ strapazieren das Zwerchfell

Den Auftakt des kurzweiligen närrischen Programms machten Katja Pfister und Kathrin Bettendorf. Gemeinsam saßen sie in einem Zugabteil. Die Zeit bis zur Ankunft im Bahnhof nutzen die beiden in diesem Sketch ohne Worte, um sich noch einmal richtig hübsch zu machen. Allerdings auf sehr unterschiedliche Weise. Die eine mit feinsten Schminkutensilien, die andere mit eher rustikalen Mitteln wie Klo- statt Haarbürste und Topfdeckel statt Spiegel. Wer das bessere Ergebnis erzielte – nun, es ging unentschieden aus.

Ilona Eger und Karin Eger hatten als die „Zwoa vom Felbaäcker“ die Lacher auf ihrer Seite. Die beiden Damen in ihren knallroten Morgenmänteln trauerte ein bisschen der längst vergangenen Blüte ihrer eigenen Jugend hinterher („Mein Busen der hängt nicht ab, der chillt“) und klagten über alternde Ehemänner, die sich aber immer noch für „griechische Götter“ halten- dabei sehen sie doch eher Buddha ähnlich.

Trauen der eigenen Jugend hinterher: Die „Zwo vom Felbaäcker“ Ilona Eger und Karin Müller Foto: Kost/Kost

Die „Gymnastic Dream Boys“ – besser als jedes Fernsehballett

Eine geradezu sensationelle Nummer war der Auftritt von Elmar Hinger und Christof Weiß. Als die „Gymnastic Dream Boys“ des MVB legten die beiden mit einem roten Gummiball eine geradezu ballettreifen Tanz auf die Bühne. Die Kunst dabei war, den Ball nicht auf den Boden fallen zu lassen. Ein fester Bestandteil des Bittelbronner Musikerballs ist die Nummer „Altbayerisch für Einsteiger“. Martin Fischer, Susanne Schullian, Uli Kost und Melanie Fechter stellten diesmal bayerische Höflichkeitsformen vor. Wie die aussehen, zeigte der in Strampelhosen auf der Bühne erschiene bayerischen Märchenkönig Ludwig II. ,dem seine Bediensteten beim Ankleiden helfen mussten.

Wie „Hund und Katz benahmen sich Bernd Alex und Alex Kost danach bei einem klassischen Nachbarschaftsstreit. Beide versprühten Gift und Galle – aber am Ende machte ein gemeinsames Tässchen Kaffee alles wieder gut.

Beste Haltungsnoten erhieten die „Dream Gymnastic Boys“ Christof Weiß und Elmar Hinger Foto: Kost/Kost

Wunderschöner Schirmtanz

Das grandiose Finale des Abends bildete ein wunderschöner Schirm-Tanz junger MVB-Musikerinnen, die ihre Schirme perfekt getimt zur Musik auf und zuspannten oder rotieren ließen. Eine Zugabe war unumgänglich. Mit dem Verbrennen der Fasnet vor dem Bürgerhaus und dem Servieren von Kutteln für diejenigen, die noch nicht nach Hause wollten, endete schließlich ein Fasnetsabend, der schon jetzt Appetit auf die nächstjährige Fasnet machte.

Isabell Hinger und Hartmut Hank spielten Fasnetsmusik Foto: Kost /Kost