Voll Hingabe erzählten, sangen und spielten die Kinder von den letzten Tagen im Leben Jesu bis hin zur Auferstehung Foto: Lauble

Auch wenn es noch nicht zum ganz großen Wurf reicht: Ein erster Schritt ist getan, und den nächsten hat man auch schon im Visier.

Am Ende hat man sich doch ein bisschen viel vorgenommen. Immerhin sind auch Kinder heutzutage vielbeschäftigt und die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern ist knapp. Doch das Ergebnis versöhnt auch Skeptiker mit der Idee moderner Elemente im Gottesdienst zum Hochfest.

„Ein bisschen verrückt“

Auf besondere Weise feierte die Urbangemeinde in Beffendorf den Ostersonntag. Kinder und Jugendliche verkündeten singend, spielend und erzählend die Ostergeschichte.

„Sind wir nicht alle ein klein wenig verrückt?“, fragte Pastoralassistentin Antonia Löffler in der Osternacht. In der heutigen Zeit spät abends in der Kirche zu sitzen – und das auch noch ziemlich lange –, und sich somit auch noch als Christ zu bekennen, sei nicht selbstverständlich. Ein musikalisches Osterspiel mit Kindern einzustudieren und am Ostersonntag aufzuführen, müsse demnach auch ein klein wenig „verrückt“ sein.

Alexander Sauer, Musiklehrer und Organist in der Kirchengemeinde Beffendorf, hatte dieses musikalische Projekt auf die Beine gestellt. Es war übrigens nicht das erste dieser Art.

Als Vorlage diente ihm jetzt ein „Adonia Musical.“ Die Idee hatte Sauer schon länger, und so begann er in der Weihnachtszeit nach Kindern und Jugendlichen zu suchen, die als Projektchor auftreten sollten. Ende Januar hatte er dann genügend viele zusammen, um das Projekt angehen zu können.

Für die Erarbeitung bleibt zu wenig Zeit

Eigentlich wollte er, so Alexander Sauer, das komplette Musical aufführen, doch er habe das ganze etwas unterschätzt. Weihnachten, dann die Fasnet, bei der viele aktiv mitwirken – da bleibt einfach nur eine relativ kurze Zeit, um das Ganze einzustudieren. Und es gibt andere Herausforderungen: Der Umstand, dass es Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen Altersgruppen gab, machte es nicht einfacher. Am Musical haben Kinder mitgewirkt, die noch gar nicht lesen konnten. Letztendlich wurde das musikalische Programm auf fünf Lieder reduziert.

Die Leitung des Chores übernahm Jaqueline Stauss, ebenfalls Organistin in der Urbangemeinde, die Band wurde von Alexander Saur angeleitet, die Schauspieler von Ida Roth. So erlebten die Kirchenbesucher am Ostersonntag ein bewegendes und mitreißendes Osterspiel.

Kirchenbesucherin ist begeistert

Voller Hingabe spielten und sangen die Kinder von den letzten Tagen im Leben Christi bis hin zur Auferstehung. Die Kirche war voll besetzt, und so mancher Skeptiker, was den Gottesdienst am Hochheiligen Osterfest anbelangt, wurde eines Besseren belehrt. „Jetzt waren Alt und Jung beieinander“, meinte eine begeisterte Kirchenbesucherin.

Pastoralassistentin Antonia Löffler beendete mit einem Gebet und dem österlichen Segen, die Feier. Das Musical, so Alexander Saur, möchte er aber auf jeden Fall noch im Ganzen aufführen. Und, wer weiß, „vielleicht können wir ja damit sogar noch auf Reisen gehen.“