Die „Ausbeute“ der Müllsammelaktion von Miriam Steup und Georg Bentele. Foto: Bentele/Steup

Eine Müllsammelaktion an der Bundesstraße zwischen der Einfahrt Scheffelstraße und der großen Ampelkreuzung bringt es an den Tag: Viele Autofahrer werfen ihren Müll einfach aus dem Fenster.

Es ging gut eineinhalb Stunden und es wurden rund 530 Meter Wegstrecke von der Ampel-Kreuzung Scheffelstraße bis Höhe Kaufland auf einer Seite abgesucht, dann waren die Müllsäcke voll. „Wir konnten nichts mehr tragen. Viel Müll, vor allem Alkoholflaschen, wurde auch vom oberhalb gelegenen Spazierweg in die Büsche und in Richtung B 27 geworfen“, beschreibt Miriam Steup die Situation.

Sie und ihr Mann Georg Bentele sammelten am Wochenende spontan. „Wir sammeln seit einigen Jahren und hätten nicht gedacht, dass Müllsammeln glücklich und traurig zugleich machen kann“, erzählt sie. „Traurig, weil wir nicht verstehen, wieso so viele Menschen die Natur und Umwelt nicht respektieren und sie mit ihrem Müll übersäen.“ Es werde immer schlimmer. Und man frage sich schon, ob diese Menschen ihren Müll auch in den eigenen Garten oder neben das Sofa werfen.

Georg Bentele beim Müll sammeln. Foto: Bentele/Steup

Glücklich mache es, weil man an der frischen Luft sei, Bewegung hatte und man wisse: Wo kein Müll mehr liegt, wachsen wieder Pflanzen. „Man einfach das Gefühl hat, etwas Gutes getan zu haben.“ Ab und zu finde man auch Kurioses, wie beispielsweise der Drehverschluss einer Coca-Cola Flasche von 1991 der noch wie neu aussah. Am erschreckendsten seien die Unmengen an Zigarettenkippen sowie -schachteln und mittlerweile auch die E-Zigaretten mit ihrem festverbauten Akku der in den Elektroschrott gehört.