Bauer Anton erklärte den Besuchern den Weg von der Ähre zum Mehl. Foto: Ziechaus

Bauer Anton zeigte auf dem Weg "vom Korn zum Mehl" seine Arbeiten bei der Ernte bis zur Arbeit des Müllers in der historischen Mühle des ehemaligen Wiesenbauernhofs.

Schramberg-Tennenbronn - Vor der Mühle im Kurdobel in Tennenbronn hatte Schwarzwald-Guide Martin Grießhaber die Getreidearten bereitgelegt, die schon vor etwa 100 Jahren in den Hofmühlen zu Brotmehlen verarbeitet wurden.

Roggen, Weizen, Dinkel und Emmer waren die Getreidearten, die auf den Feldern angebaut und meist im Spätsommer mit Sensen gemäht, zu Garben zusammengebunden und in der Sonne getrocknet wurden. Die Ähren mit den trockenen Körnern wurden in den Wintermonaten auf dem Scheunenboden ausgebreitet und mit Dreschflegeln aus Holz ausgedroschen.

Mehl für Brot und Spätzle

Diese schwere Handarbeit wurde von drei, vier Knechten im Rhythmus eines Spruchs "Speck an d’Supp" erledigt, beim Bauern Anton auf dem Boden im Pavillon. Die ausgedroschenen Körner mit Spelzen und Strohresten wurden auf einem Sichter, einem flachen runden Sieb, in die Luft geworfen, so dass der Wind die leichten Strohreste ausblasen konnte und nur die schweren Roggenkörner im Sichter zurückblieben. Die Körner wurden in einem Sack gesammelt und in die Mühle gebracht, um Mehl für Brot und Spätzle mahlen zu lassen.

Vom Kleiekotzer in den Bottich

Für die Wiesenbauernmühle leitete Tochter Carina das Wasser aus dem nahen Mühlteich auf die Rinne und über den "Kähner" floss das Wasser auf das Mühlrad und trieb damit das Mahlwerk an. Ächzend setzte das den Läuferstein in Bewegung und der zermalmte die Getreidekörner, die auf dem Bodenstein rieselten. Mehl und Kleie fielen in das feine Sieb, das Mehl durch in den Mahlkasten, die großen Teile flossen vorne aus dem Kleiekotzer in einen Bottich, der für den nächsten Mahlgang in den Trichter gekippt wurde.

Bis zu sieben Mal wurde der Mahlgang wiederholt, bis das Mehl fein genug ausgemahlen war. Jetzt brauchte es nur noch den Bäcker, der das Mehl mit Wasser und Salz zu einem herzhaften Brot backte.