Dirigentin Esther Baumann wird den Mühlenbacher Kirchenchor im Frühjahr verlassen, die Sänger hoffen auf einen nahtlosen Dirigenten-Wechsel. Am Samstagabend gestaltete der Kirchenchor die Vorabendmesse mit Projektsängern. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Vereinsleben: Esther Baumann verlässt Mühlenbacher Kirchenchor / Offen für alle Arten Liedgut

Der Mühlenbacher Kirchenchor ist ein rühriger Verein, dessen Beiträge aus der Gestaltung festlicher Gottesdienste nicht wegzudenken sind. Dass Dirigentin Esther Baumann den Chor im Frühjahr verlässt, stellt die Sänger vor eine Herausforderung.

Mühlenbach. "Wir suchen einen neuen Dirigenten oder eine Dirigentin", macht es Vorsitzender Claus Matt kurz. Baumann werde Mitte Februar bei gemeinsamen Konzerten mit dem Kirnbacher Chor offiziell verabschiedet und an Ostern endgültig in Richtung Mecklenburg-Vorpommern ziehen. Dass sie mit ihrem Lebensgefährten Johannes Itzek den besten Bass-Sänger gleich mitnehme, werde sehr bedauert. Der Mühlenbacher Kirchenchor sei derzeit mit 36 Sängern in den einzelnen Stimmen noch gut besetzt, auch der Altersdurchschnitt könne sich sehen lassen.

"Wir pflegen den Schatz der geistlichen und weltlichen Chormusik, womit die Verbundenheit des Dirigenten zur Kirche natürlich gegeben sein sollte", erklärt Schriftführerin Brigitte Neumaier. Das Anliegen des Mühlenbacher Kirchenchors sei die Eigenständigkeit in der Pfarrei, solange es irgendwie möglich wäre. Projekte auf Ebene der Seelsorgeeinheit würden begrüßt, in Mühlenbach selbst habe es bisher auch immer wieder einmal Projekte gegeben. So stand beispielsweise die jüngste Vorabendmesse am Samstagabend unter dem Motto: "Lass uns dich suchen – lass dich finden" und wurde von Projektsängern bereichert.

Dass es gerade im Kirchenchor schwierig wäre, Nachwuchs zu finden, wäre sicher kein alleiniges Problem in Mühlenbach; gerade deshalb wäre es den Sängern wichtig, offen für alle Sorten Liedgut zu sein. Natürlich wären mit dem Kirchenchor auch einige Pflichttermine wie die Gottesdienste an Ostern, Pfingsten, Fronleichnam oder Weihnachten verbunden, aber die gebe es in jedem anderen Verein auch.

"Singen tut ein Stück einfach auch gut", befand Christine Maier aus den Reihen der Vorstandschaft. Als Leitmotto des Kirchenchores könne gelten: "Andere gehen zur Therapie – wir singen im Chor." Dass neben dem gesungenen Lob Gottes auch der gesellige Teil eine wichtige Rolle im Kirchenchor spielt, wurde anhand der Schilderung weltlicher Aktivitäten schnell deutlich.

Jetzt hoffen die Verantwortlichen auf einen nahtlosen Dirigenten-Übergang, um auch weiterhin die Gottesdienste mit Mess-Vertonungen großer Meister, Liedern und geistlichen Gesängen verschiedener Stil-Epochen sowie mehrstimmigen Psalmengesängen und Halleluja-Rufen zu bereichern.

In Mühlenbach wird 1882 erstmals ein Kirchenchor urkundlich erwähnt. Die Hauptaufgabe liegt in der musikalischen Umrahmung von Gottesdiensten, wofür ein vielfältiges Repertoire an Messen und vierstimmigen Gesängen vorhanden ist. Beinahe 18 Jahre lang hat Esther Baumann den Kirchenchor geleitet, Ersatzdirigentin ist Fidelia Klausmann. Die wöchentlichen Proben finden freitags ab 20 Uhr im Probelokal des Pfarrheim statt.