Rauch liegt über der Graf-Heinrich-Schule: Übungsannahme war eine Verpuffung während eines Experiments im Chemie- und Physikraum. Foto: Jehle

31 Mühlenbacher Feuerwehrleute meistern Probeeinsatz an der Heinrich-König-Schule

Souverän haben am Samstag die Brandschützer der Feuerwehr Mühlenbach die Frühjahrsübung absolviert. Die Gesamtleitung hatte der stellvertretende Kommandant Daniel Müller.

Mühlenbach. Erstmals beinhaltete die Einsatztaktik die Vorgehensweise mit einem mobilen Rauchverschluss, einem sogenannten Rauchvorhang, den sich die Mühlenbacher für ihre Übung von der Hofstetter Wehr ausgeliehen hatten.

Die Übungsannahme war eine Verpuffung und starke Rauchentwicklung in der Heinrich-König-Schule, die während des Schulbetriebs in Chemie- und Physikraum bei Experimenten von Schülern auftrat. Es galt, vier Personen aus den Räumen zu bergen.

Nachdem sich Einsatzleiter Thomas Brucker einen Überblick über die Situation verschafft hatte, erfolgte der Löschangriff von zwei Seiten her. An der Rückseite des Gebäudes wurde eine zusätzliche Wasserleitung gelegt und eine Riegelstellung sollte ein mögliches Übergreifen auf benachbarte Bereiche verhindern.

Zügige Arbeit

Zeitgleich wurde an der Vorderseite zügig die Leiter gestellt, der Drucklüfter sowie der Rauchvorhang in Stellung gebracht und ebenfalls Schläuche gelegt. Aufgrund der kontrollierten Ventilation durch den Drucklüfter vor der Hauseingangstür, öffnen der Fenster im betroffenen Stockwerk und den installierten Rauchvorhang konnten die vier Personen rasch geborgen werden. Beeindruckt registrierten die Brandschützer die in kürzester Zeit gute Sicht in dem Zimmer, in dem der Rauchvorhang installiert worden war. Der andere betroffene Raum erforderte die "alte" Vorgehensweise, bei der die Kameraden in dichter Rauchausbreitung die Lage "ertasten" mussten.

Die Anwendung des Vorhangs ist recht einfach: der ausziehbare Metallrahmen lässt sich in Türrahmen unterschiedlicher Breite einbauen und besteht aus schwer entflammbaren Gewebe. Er ermöglicht der Wehr, die Ausbreitung von Brandrauch zu kontrollieren und zu begrenzen. Dadurch werden Menschenleben gerettet, Sachschäden verringert und auch die Sicherheit der Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung erhöht. "Die vielerlei Kunststoffe in modernen Haushalten produzieren wesentlich mehr Rauch, Hitze und toxische Gase, als das früher der Fall war", gab Feuerwehrmann Martin Müller Inhalte der Schulung, an der er teilgenommen hatte, wieder. Dieser Sachverhalt verkürze die Reaktionszeit der Feuerwehren erheblich und verlange nach entsprechender Technik.

Bei der anschließenden Manöverkritik drückte Müller seine Zufriedenheit mit dem Verlauf der Übung aus. Auch "oberster Dienstherr" Bürgermeister Karl Burger lobte den Einsatz der 31 Brandschützer und war von dem mobilen Rauchverschluss beeindruckt. Burger sagte, dass er sich über die Details einer Beschaffung "schlau machen" werde.