Räte der Gemeinde stimmen einer Fusion zum nächsten Schuljahr zu / Hofstetter Hauptschule als Außenstelle

Von Nicola Schwannauer

Mühlenbach. Mühlenbach und Hofstetten wollen ihre Hauptschulen zusammenlegen. Der Gemeinderat Mühlenbach fasste den Beschluss am Mittwoch einstimmig, in Hofstetten wird am 4. Februar abgestimmt. Vom kommenden Schuljahr an soll dann Mühlenbach Hauptschulstandort sein, Hofstetten die Außenstelle. Der Schritt wurde als zwingend dargestellt, wenn die beiden Gemeinden weiterhin eine Hauptschule anbieten und nicht beide schließen wollen.

An der Heinrich-König-Schule in Mühlenbach werden ab dem kommenden Schuljahr dann die siebten, achten und neunten Klassen unterrichtet. Die Fünft- und Sechstklässler gehen in die Außenstelle, die Franz-Josef-Krämer-Schule in Hofstetten. Das hatten die beteiligten Gemeinden, Schulen, Eltern und Schüler bereits am 17. Januar in einer nichtöffentlichen Klausurtagung beschlossen, nach Ortsbegehung und Diskussionen. Die Schülerbeförderung werden weiterhin die Gemeinden übernehmen.

Sinkende Schülerzahlen und das neue Schulgesetz 2014, nach dem die fünften Klassen mindestens 16 Schüler aufweisen müssen, hatten die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Die beiden Hauptschulen kooperieren schon seit dem Schuljahr 2013/14 in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag. Diese bestehende pädagogische Kooperation mit dem Leitbild berufliche Orientierung und Lernpartnerschaften wird es weiterhin geben.

Im Augenblick besitzt die fünfte Klasse 17 Schüler, in der sechsten Klasse sind es 18. Die fünfte Klasse wird derzeit in Mühlenbach und die sechste in Hofstetten unterrichtet, zum Halbjahr wird dann getauscht.

Keine der beiden Schulen erreicht aber allein die zwingende Vorgabe der Mindestanzahl im Schuljahr 2014/15. Das staatliche Schulamt Offenburg hatte deshalb Hofstetten und Mühlenbach aufgefordert, eine so genannte regionale Schulentwicklung durchzuführen, da der Schule sonst die Aufhebung droht (wir berichteten). Mit der Zusammenlegung wollen die Gemeinden dem Problem der sinkenden Schülerzahlen jetzt begegnen.

Lehrer und Eltern wurden im November über die Möglichkeiten der Entwicklung informiert. Als Fazit hielt man fest, dass die übergangsweise Kooperation geduldet wurde und dass es keine zwei Hauptschulen mehr geben könne. Da die Gemeinden aber weiterhin eine Hauptschule anbieten wollen, entschlossen sie sich zur Zusammenlegung.

"Unsere pädagogischen Ziele wollen wir weiterhin verfolgen", sagte Mühlenbachs Bürgermeister Karl Burger. Mit dem Hofstettener Leitbild "Kunst" ergänzten die pädagogischen Grundsätze der Schulen sich gut.

Welche Schule Hauptstandort und welche Außenstelle würde, darüber haben die Beteiligten in ihrer Klausurtagung geheim abgestimmt. Burger verwahrte sich dagegen, dass es da eine Konkurrenzsituation gebe: "Es gibt in diesem Zusammenspiel keine Verlierer, wenn wir das nicht zusammengebracht hätten, wären wir alle die Verlierer." Noch wollen die Eltern der Gemeinden ihre Kinder nicht auf die Haslacher Schule schicken.

Sollte der Gemeinderat Hofstetten sich unerwartet gegen die Zusammenlegung aussprechen, hätten die Gemeinden zum kommenden Schuljahr keine Eingangsklassen, und die Hauptschule würde automatisch auslaufen. Die Schüler würden dann die Haupt- und Werkrealschule in Haslach besuchen. Die jetzigen Fünft- bis Neuntklässler könnten alle noch ihren Abschluss machen.

Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass die Eltern mitziehen und der kommenden neuen Struktur aufgeschlossen begegnen.

Wie die Schule letztlich genau heißen soll, sorgte für eine Diskussion unter den sich ansonsten sehr einigen Räten. Laut Karl Burger gibt es rechtliche Vorgaben, der Name "Heinrich-König-Schule, Grund- und Hauptschule Mühlenbach" scheint wahrscheinlich. Dass die Gemeinde Hofstetten im Namen auftauchen soll, so dass man die Zusammenarbeit erkennt, betrachtete ein Gemeinderat als "mehr als fair" und riet dem Bürgermeister: "Tu, was du kannst, mach’ Vorschläge."