Am "Voderen neuen Berg" habe es viel Sturmholz gegeben, Revierleiter Benjamin Menn rechnet außerdem mit Käferholz, wenn das Wetter bleibt wie bisher. Foto: Störr

Revierleiter informiert Gremium über Gemeindewald. Erlös von 10.450 Euro erwartet.

Mühlenbach - Der Mühlenbacher Gemeindewald ist mit einer Holzbodenfläche von knapp 37 Hektar eher klein. Für 2018 wird mit einem Erlös von 10 450 Euro gerechnet. Während der Gemeinderatsitzung hat Revierleiter Benjamin Menn informiert.

"Auf die relativ kleine Betriebsfläche gesehen, ist der geplante Überschuss ein sehr optimistischer Wert", schickte Menn voraus. Er habe sich für das laufende Jahr auf die vordringlichen Aufgaben konzentriert, weil er sich erst einmal richtig in das neue Revier einfinden müsse.

Am "Vorderen neuen Berg" im Hagsbach sei bereits mit dem Hieb begonnen worden, zum Herbst hin würden im Hagsbach zwei weitere Bestände durchforstet. "Es wäre schön, wenn wir das Ergebnis am Ende erreichen, der Preis könnte uns vielleicht einen Strich durch die Rechnung machen", erklärte Menn. Es habe sehr viel Sturmholz gegeben und er rechne mit Käferholz, wenn das Wetter bleibe wie bisher. Allerdings erwarte er weiterhin relativ stabile Preise, wenn diese vielleicht auch um zwei Euro im Leitsortiment sinken könnten. Vom Gremium erbat sich der Revierförster eine Rückmeldung, was die Gemeinde langfristig für Ziele verfolge: "Soll das Geld erwirtschaftet werden, die Erholungsfunktion an erster Stelle stehen oder der Naturschutz vorangebracht werden?" Für ihn wäre eine Zielmatrix wichtig, damit er seine Arbeit entsprechend ausrichten könne.

Gemeinderat Thomas Becherer verdeutlichte den Ratskollegen: "Es kommt auf den Standort an." Im "Pfauser Loch" biete sich ein ökologischer Schwerpunkt an, im Hagsbach sei mit der Grillhütte bereits etwas geschaffen. Dort könnte der Wald für touristische Zwecke genutzt werden und die restlichen Waldflächen im Stollengrund und im Hagsbach würden sich eher für ökonomische Ziele eigenen. "Bisher wurde der Wald nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten bearbeitet", betonte Menn.

Klausurtagung zu Einzelheiten der Nutzung

Der Bestand am "Vorderen neuen Berg" sei sehr wertvoll, die restlichen Standorte überwiegend interessant. In einer Klausurtagung wird sich das Gremium mit den Einzelheiten der künftigen Nutzung auseinandersetzen. Bürgermeisterin Helga Wössner erkundigte sich nach dem Ausmaß der Wildschäden im Gemeindewald. "Es ist schwierig", befand der Revierleiter. An manchen Stellen sei der Wald stark betroffen, die Bejagung sei in manchen Tälern nicht optimal. Allerdings sei es auch schwierig, bestehende Jagdpacht-Verträge zu ändern. Angesprochen auf das jüngste Urteil im Kartellrechtsverfahren hielt sich der Revierleiter vage: "Es ist noch völlig in der Schwebe, wie es weitergehen wird. Es liegt noch keine Urteilsbegründung vor. Deshalb lassen wir das Tagesgeschäft erst einmal weiter laufen wie bisher."

Die Förster seien jetzt schon angehalten, kostendeckend zu arbeiten. Sollte die institutionelle Förderung durch den Einsatz der Revierleiter wegfallen, kämen auf den Waldbesitzer Kosten in Höhe von sechs bis acht Euro je Festmeter zu – "viel Geld für jemanden, der wenig Holz macht." Damit gehe die Befürchtung einher, dass die Beförsterung vor Ort nicht mehr genutzt werde und es liege die Vermutung nahe, dass sich das nachteilig auf die Waldbesitzer auswirken werde.

Bisher wurde der Einsatz von Revierförstern vom Land getragen. Diese institutionelle Förderung wurde den Waldbesitzern als Ausgleich für die Nutzung ihrer Wälder durch die Allgemeinheit gewährt. "Das Eigentumsrecht der Waldbesitzer wird durch die gesetzlich geregelte, öffentliche Nutzung eingeschränkt", verdeutlichte Revierleiter Menn. Eine Umwandlung der bisherigen institutionellen in eine Flächenprämie wird es aufgrund von geltendem EU-Recht nicht geben, erklärte Becherer den Ratskollegen.