Ambitioniert ins Frauen-Eliterennen gehen am Sonntag die Vorjahres-Fünfte Hanna Klein (rechts, Nummer 5) und Elisabeth Brandau (links daneben, 9). Foto: Fritsch

Mountainbike: Nach erfolgreicher Premiere geht zweites Rennen auf Freudenstädter Marktplatz über die Bühne.

Die Premiere auf der neuen Strecke im Christophstal ist 2017 erfolgreich bewältigt worden, jetzt ist am Wochenende mit einigen Neuerungen der nächste Schritt zur Etablierung von Freudenstadt als festem Standort im Kalender der internationalen Mountainbike-Elite geplant.

Mit der erstmaligen Austragung der deutschen Meisterschaften im Jahr 2020 steht dabei ein weiterer Höhepunkt bereits fest. "Wir sind stolz darauf, in dieser kurzen Zeit bereits so viel Vertrauen zu bekommen", freute sich Stephan Salscheider von der veranstaltenden Agentur Skyder-Sportpromotion über die Zusagen hinsichtlich zukünftiger attraktiver Veranstaltungen.

Das trotz einiger kleinerer Anfangsprobleme auf der neu angelegten Weltcup-Strecke im Vorjahr erfolgreich ausgeführte Bundesliga-Finale wurde vom Internationalen Radsportverband UCI mit der erneuten Aufnahme in die hohe Kategorie C 1 belohnt, was den Startern ein entsprechend hohes Preisgeld und viele, für die Startaufstellung der Rennen im Frühjahr wichtige Weltranglistenpunkte garantiert. Die einzige noch höhere Klassifizierung HC (Hors Categorie) wird lediglich an über eine längere Zeit erfolgreiche Veranstalter verliehen, so der Initiator der Freudenstädter Strecke, Christian Ludewig aus Pfalzgrafenweiler, "aber ein Ziel muss man ja noch haben".

180 Meter Gesamtanstieg

Bereits fix ist allerdings der nächste Höhepunkt auf dem 3,6 Kilometer langen Kurs mit einem Gesamtanstieg von rund 180 Metern im Christophstal. Nach dem für das kommenden Jahr erneut im Herbst vorgesehenen dritten Bundesliga-Renntag erhielt man den Zuschlag für die voraussichtlich Mitte Juni 2020 ausgetragenen deutschen Meisterschaften, der im Olympiajahr ein besonderer Stellenwert zukommen werden. "Dazu findet wenige Wochen später auch noch die Weltmeisterschaft in Albstadt statt, die auch ihre Auswirkungen haben wird", so Salscheider.

Mit einigen Veränderungen auf der Strecke haben die Organisatoren und die Freudenstadt Touristik als Kooperationspartner auf im Vorjahr von einigen Teilnehmern geäußerte Kritik reagiert. Verändert wurde vor allem die Startpassage: Der als zu langweilig empfundene, lange Waldanstieg wurde ersetzt durch die bis zu 25 Grad steile Passage neben dem Bärenschlössle, zu dem jetzt auch die ansteigende Zielgerade führen wird.

Von den Zuschauern gut zu verfolgen sind die Mountainbiker auf der neuen Passage "Steep and deep" kurz nach dem ersten Anstieg, deren ausgeschilderter Weg weitgehend parallel zur Strecke verläuft. In Absprache mit den UCI-Verantwortlichen modifiziert wurde auch der im Vorjahr als vor allem bei Nässe zu gefährlich eingestufte, aber spektakuläre "Northshore".

Short Race als Novum

Erstmals auf dem Programm steht bereits am Samstag auf dem unteren Marktplatz das Short Race mit Läufen im Albgold Kids Cup U7 bis U17 (Start um 15 Uhr) und der Elite (17.30 Uhr) auf einem 900 m-Rundkurs mit dem Höhepunkt einer Durchquerung der Fontänen. "Ein Experiment und eine Art Appetithappen für die Veranstaltung am Folgetag im Christophstal", so Stephan Salscheider zum einzigen Rennen dieser Art in Deutschland, das angesichts enger Kurvenpassagen und mit Vollgas der Starter über die gesamte Renndistanz von nur 25 Minuten schon ein Spektakel zu werden verspricht.

Weil dabei auch die halbe Bundesliga-Punktzahl vergeben wird, ist bereits mit dem Start namhafter Teilnehmer zu rechnen. Prominentester Name auf der Meldeliste der Männer für das Wochenende ist der Weltranglisten-Achte Anton Cooper aus Neuseeland, der als Favorit unter anderem auf den letztjährigen Bundesliga-Meister Simon Stiebjahn und den DM-Dritten Ben Zwiehoff treffen wird.

Spitz oder Eibl?

Bei den Frauen könnte es ein Duell Jung gegen Alt geben, wenn die Vorjahressiegerin des Elite-Rennens, Sabine Spitz (46), bei ihrem vielleicht letzten Auftritt in einem Bundesliga-Cross-Country-Rennen auf die 2017 in Freudenstadt bei den Juniorinnen dominierende Ronja Eibl (19) treffen wird. Die Grosselfingerin machte gerade bei der WM in Lenzerheide mit einem famosen Auftritt in der deutschen Silber-Teamstaffel auf sich aufmerksam und wurde Vierte im U 23-Rennen.

Mit Leon Reinhard Kaiser, Elisabeth Brandau und Max Brandl werden am Wochenende in Freudenstadt vier Mitglieder des deutschen Silberteams am Start sein. Fehlen wird nur der bei der WM gestürzte Manuel Fumic.