Mit Karacho ins Ziel: Wer denkt, Möpse seien per se kurzatmig und behäbig unterwegs, wurde beim 2. Süddeutschen Mops & Bulldoggenrennen in Wernau eines Besseren belehrt. Klicken Sie sich durch die Bilder des "mopsfidelen" Wettbewerbs! Foto: www.7aktuell.de | Oskar Eyb

Mit Karacho ins Ziel: Wer denkt, Möpse seien per se kurzatmig und behäbig unterwegs, wurde am Sonntag beim 2. Süddeutschen Mops & Bulldoggenrennen in Wernau (Kreis Esslingen) eines Besseren belehrt.

Wernau - Der Mops ist weit mehr als ein Sofahund. Das haben rund 180 Möpse und Bulldoggen am Sonntag bewiesen. Mit hängender Zunge und krummen Beinen machten sie sich beim 2. Süddeutschen Mops & Bulldoggenrennen im Neckartalstadion Wernau (Landkreis Esslingen) auf die 50-Meter-Strecke. Jeder für sich gegen die Uhr. Die einjährige Leyla aus Aichtal entschied bei den Junioren das Rennen mit 5,46 Sekunden - das ist schon fast Usain-Bolt-Geschwindigkeit.

Die schnellste „Flotte Biene“, so die Kategorie für die erwachsenen weiblichen Möpse, ist Wilma aus Hemmingen mit 5,87, der „Große Held“ wird Hugo aus Bad Dürrheim, der sich der Dame mit 5,95 Sekunden geschlagen geben muss. Die schnellste Bulldogge im Feld ist Camaro aus Reutlingen mit 5,37 Sekunden.

Gegen ihn hat Dita wohl keine Chance. Ihre Züchterin Betty Blase aus Ludwigshafen steht im Ziel und lockt ihre Kontinentalbulldogge mit einem Spielzeug. Der massige Vierbeiner prescht los und schafft es in erstaunlichen 5,98 Sekunden über die Ziellinie. Trainiert habe sie vorher nicht mit dem Tier, sagt die Hobbyzüchterin, der Hund sei einfach so schnell. Stolz nimmt sie die Urkunde entgegen, die jeder bekommt.

"Leben ohne Mops ist zwar möglich, aber sinnlos"

Auch auf den Tribünen ist gute Stimmung. Für die Schnellen wird geklatscht, und für die Tollpatschigen auch. Für beste Unterhaltung sorgt ein Hundebesitzer, der auf der Rennbahn losläuft, während sein Hund nur zögerlich folgt. Und als das Herrchen auch noch stolpert, ist kein Halten mehr.

Möpse machen offensichtlich gute Laune, wenngleich sich an ihnen die Geister scheiden. So bezeichnet Alfred Brehm in seinem Tierleben von 1869 den Mops als „abscheuliches Thier“, Loriot hingegen fand ein Leben ohne Mops zwar möglich, aber sinnlos. „Der Hund ist einfach so unkompliziert und auch sehr schlau,“ sagt Hermann Rist aus Reutlingen, der vor drei Jahren auf den Mops gekommen ist. „Wir sind schon gespannt, wie er sich beim Rennen anstellt.“

Außer dem Wettlauf wird im Stadion allerlei rund um den Hund angeboten. Eine Hundebäckerei mit Probierproben, selbstgenähte Mopshalsbänder und Geschirre im Leoparden-Look oder mit schwarzer, roter Spitze samt Miederverschluss: „Damit können Sie mit ihrem Mops auf die Reeperbahn spazieren gehen“, scherzt die Ausstellerin. Ob mobile Hundegymnastik oder ein Tierbestatter für die „letzte Reise von Waldi, Mieze und Co.“ - es ist an alles gedacht.

Überrascht ist Organisatorin Elisabeth Both allerdings vom Besucheransturm. Mehr als 1000 Mopsfreunde wollte die Rennen sehen. „Mit dieser Menge haben wir nicht gerechnet.“ Die Wartezeiten an der Kasse nahmen die Gäste gelassen hin, was Both nicht wundert. „Nicht nur Möpse sind sehr sympathisch, sondern auch ihre Besitzer. Die sind tiefenentspannt.“