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Mötzingens Schultes Hagenlocher informiert Bürger bei Spaziergang über anstehende Projekte.

Mötzingen - Diese kleine Tour durch Mötzingen hat schon fast Tradition: Bürgermeister Marcel Hagenlocher lud vergangenen Sonntag zu einem Spaziergang durch die Gemeinde.

Schon vor seiner ersten Wahl im Jahr 2008 flanierte Hagenlocher gemeinsam mit allen interessierten Bürgern und sprach über seine Ideen und Visionen für den Ort. Seither lud der Schultes etwa alle zwei Jahre zu einer derartigen Zusammenkunft ein, um über aktuelle Entwicklungen im Ort zu informieren.

Vergangenen Sonntag begleiteten rund 25 Mötzinger ihren Bürgermeister trotz des kalten Wetters durch die Gemeinde. Etwa zwei Stunden war die kleine Wandergruppe unterwegs. Am Rathaus startete die Tour mit einem kleinen Rückblick auf Hagenlochers ersten Wahlkampf vor acht Jahren. "Mir war immer wichtig, dass die Bürgerschaft sich einbringen kann", versicherte er.

Schloss-Ausbau ist mittelfristig geplant

Ein großes Thema für dieses Jahr wird die Sanierung der Bondorfer Straße und damit einhergehend des Kreuzungsbereichs Nagolder Straße, Iselshausener Straße, Öschelbronner Straße und Kirchstraße. Innerorts seien die Leitungen bereits saniert worden, sodass lediglich eine neue Deckschicht aufgebracht werde. Außerorts werde die Straße komplett saniert und bei dieser Gelegenheit stellenweise begradigt.

Für das Schloss sei mittelfristig ein Ausbau geplant. Das Leitbild: "Kultur, Begegnung Vereine". Ziel sei es, einen Veranstaltungsraum für 100 bis 120 Besucher einzurichten, der eine Mittellösung zwischen Bürgersaal und Gemeindehalle darstellen würde. Für die VHS soll dort auch ein Plätzchen geschaffen werden. Die bereits im Schloss verortete Gemeindebücherei werde super angenommen, besonders bei den Erwachsenen sei ein Zuwachs zu verzeichnen.

An der Ecke Schulstraße-Schlossgartenstraße wurden bereits drei Gebäude abgerissen. Dort sollen nun vier neue Bauwerke entstehen, die Platz für barrierefreie Wohnungen, einen Gemeinschaftsraum, eine Tagespflegegruppe, eine ambulante Pflegegruppe sowie eine Arzt-, Zahnarzt- und Physiotherapiepraxis bieten sollen. "Hier wird sich die kommende Zeit etwas bewegen", freute sich Hagenlocher. Die derzeit leerstehenden Praixsräume in der Bondorfer Straße seien einfach nicht attraktiv, ein barrierefreier Zugang nicht möglich.

"Das Lammareal ist ein gelungenes Beispiel für Innenentwicklung", erklärte der Bürgermeister am nächsten Haltepunkt. Die gegenüber liegenden Burggärten sollen in ähnlicher Form mit sechs bis sieben Einfamilienhäusern bebaut werden. Ein Fußweg mit paralellem Verlauf des Brühlwässerles soll eine direkte Verbindung zum Schlossplatz schaffen.

Nachfrage für Gewerbegebiet da

In der Vollmaringer Straße kam das Thema Flüchtlinge zur Sprache. Anstelle der ehemaligen Hausnummern zehn und zwölf soll dort eine Flüchtlingsunterkunft für die kommunale Anschlussunterbringung entstehen, die Platz für 14 Personen bieten wird. 25 Flüchtlinge beherbergt Mötzingen bereits, 17 davon wurden der Gemeinde allein im letzten Jahr zugewiesen.

In der Gemeindehalle beginne dieses Jahr der zweite Bauabschnitt. Nebenräume, Sanitärbereiche und Flure sollen saniert, die Fenster mit einem Sonnenschutz versehen werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich in den Pfingst- und Sommerferien durchgeführt. Zusammen mit dem ersten Bauabschnitt im Jahr 2013 hat die Gemeinde damit über eine Million Euro in die Halle investiert.

Nach ein paar selbstgebackenen Keksen ging es zum Abschluss ins Gewerbegebiet. Dort ist ein Gemarkungstausch mit Nagold vorgesehen. Die Mötzinger Grenze würde dadurch bis zur L1361 vergrößert werden. Nagold erhält im Gegenzug eine gleichgroße Fläche schräg gegenüber des Schotterwerks in Richtung Nagold. Eine konkrete Planung für eine Gewerbegebieterweiterung liege noch nicht vor, die Nachfrage sei jedoch vorhanden.