Der Bereich von Gemeindehalle, Grundschule und Altem Schulhaus eignet sich in Mötzingen für die Umsetzung eines Quartierkonzepts zur Energieeinsparung. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Klimaschutzkonzept im Mötzinger Rat vorgestellt / Daten stammen jedoch aus 2009

Von Uwe Priestersbach

Mötzingen. Im Landkreis Böblingen gibt es seit sechs Jahren eine Energieagentur, die eine kostenlose Beratung für Bürger, Kommunen und Unternehmen anbietet. Klimaschutzmanagerin Susanne Schöne stellte dem Mötzinger Gemeinderat das im vergangenen Jahr fertiggestellte Klimaschutzkonzept vor.

15 der 26 Kommunen im Landkreis Böblingen haben sich laut Schöne am Klimaschutzkonzept beteiligt, wobei in erster Linie die Bereiche Energie und Verkehr beleuchtet wurden. Für alle wurde ein sogenannter "Steckbrief" erstellt,so auch für Mötzingen.

In der Energiebilanz sind die privaten Haushalte (46 Prozent) und die Wirtschaft (25) die Hauptverbraucher von Energie, während 28 Prozent auf den Verkehr und ein Prozent auf die kommunalen Liegenschaften entfallen.

Allerdings stammten die jetzt erhobenen Daten aus dem Jahr 2009. In Sachen Energiebilanz sollten nach Auffassung der Klimaschutzmanagerin Möglichkeiten zur stärkeren Nutzung alternativer aufgezeigt werden, um die Energiebilanz zu verbessern. "Es gibt da durchaus Potenziale in Mötzingen", betonte Schöne mit Blick auf die Bereiche Solarenergie und Energetische Sanierungen. In Mötzingen werde bereits einiges gemacht. Mötzingen liege im kreisweiten Ranking man auf dem vierten Platz.

In Mötzingen ist der "ökologisch-effiziente Energieeinsatz" zudem ein Anliegen im Masterplan, um den Kohlendioxydausstoß zu reduzieren und die Energieversorgung öffentlicher Gebäude zu optimieren. So sollen in diesem Jahr beispielsweise weitere 250 Quecksilberdampflampen durch effiziente LED-Leuchten ausgetauscht werden, was einer jährlichen Ersparnis von 50 000 Kilowattstunden entspricht.

Unter anderem regte Susanne Schöne mehr Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien an. Eine weiter Möglichkeit sieht sie in sogenannten Quartierskonzepten, die mit bis zu 85 Prozent förderfähig sind.

"Das könnte für uns interessant werden", sagte Bürgermeister Marcel Hagenlocher, der dabei an den Bereich Gemeindehalle, Grundschule und Altes Schulhaus denkt.

Kritisch äußerte sich Dorothea Wohlfarth anschließend zum Klimaschutzkonzept und machte deutlich: "Ich bin schon überrascht, mit welchen alten und dürftigen Daten wir hier konfrontiert werden." Denn Informationen aus dem Jahr 2009 seien veraltet. "Damit können wir nichts anfangen."

"Ich fühlte mich ein Stück weit fehl am Platz", meinte auch Regina Brenner mit Blick auf die bereits bekannten Daten. Allerdings sprach auch sie sich dafür aus, das Quartierskonzept aufzugreifen.