Die Ummenhofers sind von der Wolkenkratzerstadt Xining begeistert. Fotos: Ummenhofer Foto: Schwarzwälder-Bote

Reise: Von der Uigurenprovinz Xinjiang geht es über 4000 Meter Höhe in Xining bis nach Chengdu

Klaus und Ute Ummenhofer aus Mönchweiler sind auf ihrer Reise durch Asien unterwegs im subtropischen Chengdu. Ihre Eindrücke schildern sie im dritten Reisebericht.

Mönchweiler. Verlassen hatten wir Klaus und Ute Ummenhofer im Sandsturm in der Taklamakan. Durch die Uigurenprovinz Xinjiang geht die Reise des Mönchweiler Paares weiter – immer in Erwartung einer Straßenkontrolle, die Zeiten sind unruhig in Xinjiang. Tankstellen sind wie Festungen gesichert, ohne Passkontrolle geht gar nichts. Nördlich der Taklamakan führt ihre Route nach Turpan im Tarimbecken – eine Senke, die bis zu 150 Metern unter dem Meeresspiegel liegt. Eine große Oase, die ihr Wasser über jahrhundertealte unterirdische Kanäle – Karez genannt – aus dem über 100 Kilometer entfernten Tien Shan Gebirge bezieht.

Turpan ist bekannt durch die Rosinenproduktion, unzählige Trocknungsspeicher säumen den Weg. Viele Erdölpumpen zeugen vom Energiehunger der großen Nation China. Die Temperaturen steigen wieder an – das Klima wird dank der geringen Höhenlage milder.

Auf dem Weg liegt in Dunhuang die höchste Sanddüne der Welt und die Mogaogrotten, die einen Ausflug wert sind. Immer der Seidenstraße folgend, geht es über Hami nach Jiavuguan, dem westlichen Ende der chinesischen Mauer – mit bis zu 30 000 Soldaten war das restaurierte Mauerfort hier einst besetzt. Einmal mehr beeindruckt die Mauer mit ihrer spektakulären Lage am Steilhang des Gebirgszuges.

Kalt ist es zwischenzeitlich wieder geworden, es gibt Nachtfrost. Immer dem alten Handelsweg folgend, machen die Schwarzwälder Station auf einem Campingplatz – dem ersten seit Moskau. Yongchang überrascht die Gäste mit einer wunderschönen buddhistischen Klosteranlage. Hier, auf einer Höhe von rund 2200 Metern muss die Heizung im Wohnmobil ihr Bestes geben – die Temperaturen fallen auf minus 4,5 Grad Celsius.

Wenig einladend ist Lanzhou, nächster Stopp auf der Reise. Die Millionenstadt mit hässlichen Kraftwerken zwischen Wolkenkratzern ist nicht einladend. Eine Nacht ist genug. Die Reise geht weiter nach Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai – einer von Osttibetern bewohnten Gebirgslandschaft. Nahezu 100 Kilometer bewegt man sich in dieser Provinz in Höhen von 3000 bis 4000 Metern mit entsprechenden Temperaturen.

Die Ummenhofers werden auch prompt von einem Schneesturm überrascht. Das Hauptkloster Labrang und verschiedene andere buddhistische Kultstätten sind einen Besuch wert – allerdings bei frostigem Winterwetter und schneebedeckt. Nach eisigen Nächten freuen sich die Reisenden, die Provinz Sichuan zu erreichen. Über das historische Sonfang mit mittelalterlicher Stadtmauer geht es durch ein fjordähnliches Tal hinunter in die Provinzhauptstadt Chengdu, die mit subtropischem Klima, Palmen und üppiger Vegetation aufwartet. Auf den Straßen der Provinz herrscht das Gesetz des Stärkeren – die Chinesen überholen waghalsig ohne Sicht vor Kuppen und Kurven – zahlreiche Vollbremsungen und volle Konzentration sind gefragt.

Einmal mehr beeindruckt die Ummenhofers auf der anschließenden Autobahn die Baukunst der Chinesen. Sie sind wahre Zauberer, wenn es um Straßenbau im unwegsamen Bergland geht. Das Weltkulturerbe "Wasserbau am Min-Fluss" aus dem Jahr 256 vor Christus in Dujiangvan wird besichtigt. Eine beeindruckende vorchristliche Anlage in einer fantastischen Gebirgslandschaft, atemberaubende Tempel und Pagoden. Chengdu ist übrigens die Hauptstadt der Pandabären. Die Reisenden besuchen hier eine Aufzuchtstation der vom Aussterben bedrohten Tiere. Außerdem steht noch ein Besuch der chinesischen Oper auf dem Programm.

Ab Chengdu können Klaus und Ute Ummenhofer die Winterkleidung wegpacken – jetzt ist war wieder Wärme angesagt.

Davon, und wie es auf dem "Landweg nach Australien" weiter geht, wird im nächsten Bericht beleuchtet.