Von 40 Kandidaten, die sich über das Arbeitsamt bei Buder Modellbau vorstellen sollten, kam kein einziger zum Mönchweiler Unternehmen. Foto: Christian Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeitswelt: Mönchweiler Unternehmen kämpft um Mitarbeiter aus Gambia / Großaufträge gefährdet

Ein kleines, sehr spezielles Unternehmen sitzt im Mönchweiler Buchenweg: Buder Modellbau. Hier nehmen Ideen Formen an. "Der Modellbauer von heute sieht sich als Wegbegleiter bei der Umsetzung von der Idee zum Serienteil", heißt es auf der Homepage der Firma.

Doch wer eine Nische besetzt, tut sich bei der Suche nach passenden Mitarbeitern bisweilen schwer.

Peter Buder, Inhaber des Modellbauunternehmens in Mönchweiler, bekommt das seit Jahren zu spüren. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten schilderte er seine bisweilen fast aussichtslose Suche nach neuen Mitarbeitern. Nachdem im vergangenen Jahr zwei verdiente Kollegen in den Ruhestand verabschiedet worden waren, suchte man Ersatz für zwei vakant gewordene Stellen: Ein Produktionshelfer und einen Modellbauer.

Auch das Arbeitsamt war in diese Suche involviert, schilderte Buder. Doch von den 40 Kandidaten, die sich vorstellen sollten, sei schließlich kein einziger gekommen. Auf Umwegen fand Buder in einem jungen Gambier, dem heute 24-jährigen Karamba Jaiteh, einen neuen Produktionshelfer – bilderbuchmäßig habe sich deser eingearbeitet, er sei zu einer echten Stütze der Produktion geworden, die es erlaubte, auch Großaufträge zu bedienen. Den Modellbauer hingegen sucht das Unternehmen noch heute und damit seit eineinhalb Jahren, schildert Peter Buder.

Während Buder im Büro die Geschichte vom bewegenden Kampf des Unternehmens um ihren jungen Kollegen aus Gambia erzählt, wird in der Werkstatt dahinter gewerkelt. Drei Mitarbeiter und zwei Aushilfen beschäftigt der Betrieb. Sie bauen und konstruieren Bauteile und Werkzeuge. In dem Gießereimodellbau fertigen sie Formen in Holz, Kunststoff und Metall zur Einzel- oder Serienfertigung von Gussteilen in sämtlichen gängigen Legierungen, aus der CNC-Maschine kommen eigens konstruierte Formen. Selbst Prototypen, die später in Serie gehen können, verlassen den Handwerksbetrieb im Buchenweg. Und manches wird später auch ganz groß: Architekturmodelle – etwa von Gebäuden, aber beispielsweise auch von Messeständen – gehören schließlich ebenso zum Portfolio des Modellbauunternehmens in Mönchweiler.

Auf internationalen Messen im In- und Ausland stellte das Modellbauunternehmen sich bereits unter Beweis. Doch aktuell plagen den Inhaber Personalsorgen: Weil Karamba Jaiteh, dem Schwarzafrikaner, der nach einjähriger Suche endlich gefunden worden war, die Arbeitserlaubnis entzogen wurde, sind Großaufträge in nächster Zeit tabu. "Ich muss nach neuen, kleineren Aufträgen suchen", sagt Inhaber Peter Buder im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern kämpft er darum, dass Karamba Jaiteh wieder hier arbeiten darf: "Er ist für unser Unternehmen wichtig und längst voll integriert", bekräftigt Buder und setzt hinzu: "Und er nimmt niemandem den Arbeitsplatz weg, wir haben ja keinen gefunden!"