Mit 33 saß der heute 60-jährige Uwe Weinzierl das erste Mal auf einem Pferd. Heute ist er Fachmann für Natural Horsemanship, der NDR drehte eine dreiteilige Dokumentation über ihn. Foto: Brunke

Uwe Weinzierl erzählt von seiner Arbeit. Dreiteilige Fernsehreportage ab Mittwoch im NDR.

Mönchweiler - Als Kind hatte Uwe Weinzierl nichts mit Pferden am Hut, als junger Erwachsener auch nicht, aber wie er selbst sagt "im zarten Alter von 33 Jahren" lernte er die Pferde kennen und lieben. Ab Mittwoch gibt es eine dreiteilige Fernsehreportage über den Horseman.

Uwe Weinzierl ist in Mönchweiler aufgewachsen, und bis er Mitte 30 war hat er vieles gemacht. Nach dem Abitur ging es nach Berlin, er stand als Kabarettist auf der Bühne und zog sich irgendwann in die Idylle der Rhön zurück, um Theaterstücke zu schreiben. Dort setzte ein Schäfer ihn auf ein Pferd, und es war soweit: Er wollte nichts anderes mehr machen als das, obwohl er von Pferden eigentlich keine Ahnung hatte.

Er war Kabarettist und Theaterautor

Seine Karriere als Kabarettist und Theaterautor hängte er an den berühmt-berüchtigten Nagel, und er ging gleich in die Vollen. Der heute 60-Jährige ist kein Freund von halben Sachen. Er kaufte sich mit geliehenem Geld ein Pferd und ein halb zerfallenes Gehöft, sanierte dieses und eröffnete ein Pferdehof namens Aröhna. Von da an beschäftige er sich an sieben Tage die Woche mit den Vierbeinern und dem Natural Horsemanship. Irgendwann wurde es ihm mit dem Hof und den Menschen zu viel. Er selbst gab diesen auf und zog sich zurück in die ländliche Idylle von Mecklenburg-Vorpommern. Heute lebt er etwa auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin mit seinen eigenen Pferden und mit seinen "Problemkindern".

Natural Horsemanship heißt die Ausbildung, mit der man Pferde und Reiter tiergerecht ausbilden kann. "Der Sinn der Freiheit hat mich interessiert. Ich wollte nichts anderes mit Pferden machen als das", erklärt er seine Gründe, warum er diesen Weg vor rund 30 Jahren einschlug. Damals wurden in Deutschland Namen wie Pat Parelli gerade bekannt, ein Schub für diese Art der Ausbildung brachte auch der Bestseller "Der Pferdeflüsterer", der später verfilmt wurde.

Drei Jahre dauerte die Ausbildung zum Horseman

Rund drei Jahre dauerte seine Ausbildung bei verschiedenen Parelli-Absolventen, unter anderem bei Silke Valentin. Zu ihm kommen Pferdebesitzer mit Tieren, die die unterschiedlichsten Probleme haben: nicht reitbar oder schreckhaft und einiges anderes. Uwe Weinzierl hat klare Regeln.

Der Besitzer muss mindestens eine Woche mit dem Pferd zusammen bei ihm in den Unterricht gehen. Es sei schließlich kein Auto, dass man in die Reparatur gebe und danach laufe es wieder, betont er. Und fügt einen Satz an, den es unter den Horsemanshipleuten gibt: "Pferde haben schlechte Angewohnheiten, weil Menschen schreckliche Angewohnheiten haben." Oft liege das Problem darin, dass der Reiter und Besitzer nicht die Rolle des Leittiers ausfüllen will, das muss er lernen. Das Pferd entspanne dann. Die Vierbeiner umzupolen sei um einiges einfacher als einen Menschen, erklärt er zusätzlich.

Zum Fernsehen kam er eher unverhofft. Weinzierl hatte eine Kundin, die als Redakteurin arbeitet, so kam es vor einigen Jahren erst zu einem kleinen Beitrag, dann zu einem etwas größeren, und die Fernsehredakteure merkten, dass Uwe Weinzierl nicht auf den Mund gefallen ist, einiges zu erzählen hat und es kam zu dem Dreiteiler.

Die Aufnahmen dazu wurden im Frühjahr 2017 gedreht. Ab Mittwoch, 18. April, laufen die Folgen jeweils im Wochenrhythmus auf dem NDR, Sendebeginn ist um 21 Uhr. Wer den Natural Horsemanshiptrainer live erleben will, der hat die Möglichkeit dazu vom 9. bis zum 12. Juni bei der Reittherapie Almut van Döllen, telefonische Informationen dazu gibt es unter 07724/91 78 53.

Weitere Informationen: www.ndr.de/fernsehen und www.uweweinzierl.de