Suchen Familienpaten (von links): Constanze Blank, Dorothea Brust-Etzel und Sonja Junge. Foto: Reutter

Caritasverband Kinzigtal bereitet neues Angebot vor. Ehrenamtliche brauchen keine besonderen Vorkenntnisse.

Mittleres Kinzigtal - Speziell für Familien mit kleinen Kindern, die nicht in ein soziales Netzwerk eingebunden sind und einfach etwas Entlastung und Begleitung benötigen, ist ein neues Angebot des Caritasverbands Kinzigtal gedacht. Bevor dieses starten kann, werden jetzt erst mal aber Familienpaten gesucht.

So heißt das Projekt des Caritassozialdienstes, Frühe Hilfen, Sozialdienst katholischer Frauen und des Mehrgenerationenhaus auch, das laut Dorothea Brust-Etzel in den Startlöchern steht. Ein erstes Treffen für Interessierte findet nämlich bereits am Montag, 19. Mai, von 16 bis 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus in der Haslacher Sandhaasstraße 4 statt. Eingeladen sind dazu alle, die sich eine solche Tätigkeit vorstellen können. Besondere Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Doch was sollen die Familienpaten konkret machen? Die Ehrenamtlichen sollen Familien oder Alleinerziehende mit Kindern von bis zu drei Jahren in ihrem Alltag unterstützen. Möglich ist beispielsweise, mit den Kindern auf dem Spielplatz zu gehen, bei Behördengängen als Unterstützung zu fungieren oder einfach bei einer Tasse Kaffee die Lebenserfahrung weitergeben, sagt Brust-Etzel. Als ein Ersatz für Babysitter oder andere Angebote sind die Paten jedoch nicht gedacht. "Die bestehende Angebote sollen durch die Familienpaten flankiert und nicht verdängt werden", betont die Sozialpädagogin.

Der zeitliche Umfang soll etwa zwei bis drei Stunden pro Woche sein und dies über den Zeitraum von bis zu einem Jahr.

Dass es für dieses Angebot auch Bedarf gibt, ist sich Sonja Junge sicher. Sie berät Schwangere und hat dabei jährlich mit rund 15 Müttern zu tun, für die ein solches Angebot sinnvoll wäre. "Ob sie das auch annehmen, weiß man natürlich nicht", sagt Junge, die aber davon ausgeht, dass es auch noch quasi unentdeckte Hilfesuchende im Kinzigtal gibt. Das können beispielsweise Migranten sein, aber auch Alleinerziehende, die isoliert leben, oder einfach junge Mütter oder Väter nach deren Kindern kein Opa oder Oma schauen kann.

Mitbringen müssen die Paten eigentlich nur Interesse, zeit und Zuverlässigkeit. Auch sollen sie nicht als "Feuerwehr" einmal in einer Notsituation helfen, sondern dauerhaft mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gut wäre auch, wenn sie den Wohnort und seine Angebote der Hilfesuchenden kennen würden, meint Constanze Blank von der Caritas.

Die Familienpaten sollen zuvor kostenfrei fortgebildet werden. Bevor sie zu einer Familie kommen, gibt es ein Zusammentreffen bei dem auch Caritasmitarbeiter dabei sind. Sollte im Einsatz was passieren, sind die Familienpaten laut Brust-Etzel versichert. Anfallende Fahrtkosten oder andere Ausgaben würden auch übernommen.

Weitere Informationen: Dorothea Brust-Etzel unter Telefon 07832/99 95 52 10 oder Mail dorothea.brust-etzel@caritas-kinzigtal.de