Gemeindemitarbeiter versuchen, mit kreativen Ideen den Klosterweiher vor dem Umkippen zu bewahren (von links): Giovanni Costantino, Sven Konopke und Hanspeter Boye. Foto: Hübner

Um eine Algenblüte am Klosterweiher zu verhindern, lassen sich die Stadt und ihre Mitarbeiter so einiges einfallen.

St. Georgen - Neueste Beispiele sind Pumpen und eine Filteranlage, erdacht von Bauhofleiter Hanspeter Boye und Schwimmmeister Sven Konopke.

Laut Giovanni Costantino, Amtsleiter für zentrale Steuerung und Dienste, gab Bürgermeister Michael Rieger an Mitarbeiter den Spezialauftrag, Ideen zu entwickeln, die den Weiher vor dem Umkippen bewahren können.

Pumpen wälzen Wasser um

Boye und Konopke erdachten daraufhin zwei aus leicht zu beschaffenden Materialien gebaute Pumpen, die das Wasser umwälzen und so für Sauerstoffanreicherung sorgen. Eine davon ist in einer Ecke des Nichtschwimmerbereichs platziert, die andere bei den Tretbooten. Zusammen mit der ohnehin vorhandenen Anlage in der Mitte des Weihers sorgen sie auch für eine Zirkulation des Wassers.

Eine Schwierigkeit war laut Boye, dass es im vorderen Bereich des Weihers keinen festen Untergrund gibt, weshalb eine Art Arm gebaut werden musste, der aufs Wasser hinausragt. In 1,60 Meter Tiefe befindet sich eine der besagten Pumpen. Diese fanden sich im Lager der Kläranlage, wurden aber, wie Boye betont, immer als reine Frischwasserpumpen genutzt.

Sauerstoffgehalt verbessert sich

Der Effekt dieser Installation ist laut Klaus Lachner, Vorsitzender des Angelvereins, spürbar. Er misst schon lange regelmäßig den Sauerstoffgehalt des Weihers nahe am Grund, der vor einiger Zeit, als es noch kühler war, bei einem Wert von zwei oder drei lag. Nachdem alle drei Pumpen in Betrieb gingen, stieg er von Abends 4,7 auf morgens 7,2 obwohl er eigentlich nachts abfallen sollte. Das bedeutet, dass die Pumpen nicht nur die Reduktion kompensierten, sondern gar für ein Mehr an Sauerstoff sorgten. Lachner jedenfalls ist vom Nutzen der Pumpen überzeugt.

Selbstgebaute Filteranlage zieht Algen ab

Ein weiterer Baustein, dessen Wirkung sich aber erst noch zeigen muss, ist eine von Boye und Konopke selbstgebaute Filteranlage, die buchstäblich Algen aus dem Weiher abzieht. Sie besteht lediglich aus einem angebohrten Bauschuttcontainer, dessen Boden mit Rollkies bedeckt ist und der dann mit Drainageflies ausgelegt wurde. Täglich werden oben 200 bis 250 Kubikmeter Wasser eingeleitet, die dann unten wesentlich klarer wieder herauskommen. Ein Vorteil dieser Lösung ist, dass keine Chemie eingesetzt wird, um der Algen Herr zu werden. Die müssen lediglich zwei Mal täglich aus dem Flies herausgespült werden und sind dann im Grunde nichts anderes als Stickstoffdünger. Die dafür nötige Mehrabeit leisten die städtischen Mitarbeiter sehr gern. Für Konopke ist der Weiher sein geliebter Arbeitsplatz, und Boye möchte alles tun, "um Badegästen bei 35 Grad den Sprung ins Wasser zu ermöglichen". Umso mehr, als der ein oder andere in der aktuellen Lage nicht in den Urlaub kann, merkt Costantino an. Er sei froh, dass es Mitarbeiter gebe, die sich so engagieren.