Groß war die Zahl der Ehrungen bei der pandemiebedingt nachträglichen Feier des 125-jährigen Gründungsjubiläums des Turnvereins Höfen am Freitagabend in der Enzauenhalle. Links im Bild die Vereinsvorsitzende Sylke Schuster. Foto: Ziegelbauer

Neun junge Männer taten sich am 21. Mai 1895 zusammen, Sport zu treiben. Eine Erfolgsgeschichte – und die Geburtsstunde des TV Höfen, der nun mit etwas Verspätung seinen runden Geburtstag feierte.

Höfen - Für das Jahr 2020 war das 125-jährige Gründungsjubiläum des Turnvereins Höfen geplant, konnte aber wegen der Pandemiebeschränkungen nicht gefeiert werden. Der Gedanke an eine Verschiebung ins Jahr 2021 musste aus dem gleichen Grund aufgegeben werden – mit der Entscheidung, im Jahr 2022 dieses Event in anderer Form ablaufen zu lassen. Und zwar mit einem Fest- und Ehrungsabend in der neuen Enzauenhalle in Verbindung mit einem Bunten Abend mit dem Duo "Dui do on de Sell", bei dem jedoch wegen der Erkrankung von Petra Binder nur Doris Reichenauer in Aktion treten konnte.

Mehr als 200 Gäste

Beim Bunten Abend am Freitag konnte Sylke Schuster als Vorsitzende des Turnvereins mehr als 200 Gäste in der Enzauenhalle begrüßen. Sie erinnerte in ihrer Ansprache an den 21. Mai 1895, an dem neun junge Männer unter dem Turner-Motto "Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei" den Turnverein gründeten.

Um von Witterungseinflüssen verschont zu bleiben, entstand im Jahr 1907 eine Holzhütte. Nachdem während des ersten Weltkrieges der Vereinsbetrieb geruht hatte, wurde dieser im Jahr 1919 wieder reaktiviert. In den 1930er-Jahren wurde die Turnhalle von Vereinsmitgliedern errichtet. Auch der zweite Weltkrieg brachte eine Unterbrechung im Vereinsgeschehen, so dass dieses erst im Jahr 1949 mit der Bezeichnung "Verein für Leibesübungen" wieder anlaufen konnte, verbunden mit der wieder erlangten Selbstständigkeit des Turnvereins ab dem 4. November 1951.

Vom Kleinkind bis zum Senior

"Der Turnverein Höfen hat sich von der Gründung und noch bis heute zur Aufgabe gemacht, vom Kleinkind bis zum Senior ein breites Programm anzubieten. Hier besteht die Möglichkeit, beim Turnen, Tischtennis, Laufen, Nordic Walking, Gymnastik, Spiel und Sport in geselliger Gemeinsamkeit vielen Bedürfnissen gerecht zu werden", betonte Schuster. Ihr Dank galt allen Übungsleitern und Helfern des Vereins, aber auch Gönnern und Sponsoren für ihre finanzielle Unterstützung. "Ohne das Ehrenamt würden viele Uhren still stehen. Denn ohne Vereine im Ort wäre jede Gemeinde um vieles ärmer", so die Vorsitzende. Sie appellierte an alle Mitglieder, dem Turnverein auch in der Zukunft die Treue zu halten. "Denn nur gemeinsam können wir auch in Zukunft die Aufgaben des Vereins bewältigen", so Schuster.

Bürgermeister Heiko Stieringer gratulierte dem Turnverein zu seinem 125-jährigen (+2) Bestehen und bezeichnete dieses als ein "stolzes Vereinsalter". Er wertete dieses als ein Dokument nicht nur für eine gelebte Tradition und für das Ehrenamt, sondern auch als ein solches für die ständige Weiterentwicklung. Auch er erinnerte an die neun jungen Männer als Vereinsgründer im Jahr 1895, deren Aktivitäten sich zunächst im Freien hinter dem Rathaus und ab dem Jahr 1902 auf einem Turnplatz beschränken mussten. Diese und ihre Nachfolger seien in der Folgezeit in der Lage gewesen, bei vielen regionalen und überregionalen Veranstaltungen Erfolge zu erzielen.

Mit starken Persönlichkeiten

Doch nicht nur das: In den 1930er-Jahren habe es im Turnverein sogar eine Sängerriege und ein Streichorchester gegeben. Ein besonderer Meilenstein sei nach dem Bezug der Turnhütte im Jahr 1907 in den folgenden Jahren der Bau der Turnhalle gewesen. Der fertiggestellte Bau sei seinerzeit als ein Werk des Turnvereins Höfen mit höchstem Mut vor dem Hintergrund schwieriger Zeiten gefeiert worden. Gefolgt von einem mächtigen Aufschwung des Vereins im sportlichen Bereich.

Mit starken Persönlichkeiten an seiner Spitze habe dieser Perioden seiner Blüte und Schwäche mit Sternstunden und Rezessionen gut bewältigt. Mit ihrer Enzauenhalle mit Baukosten von rund sechs Millionen Euro habe die Gemeinde Höfen großen Mut bewiesen.

Appell von Bürgermeister Heiko Stieringer

"Füllen Sie diese Halle mit Ihren Ideen und Visionen und bauen Sie Ihren Verein für die Zukunft weiter auf. Gewinnen Sie damit neue Mitglieder und schreiben Sie somit die Chronik des Turnvereins Höfen erfolgreich weiter!", war der Appell von Bürgermeister Heiko Stieringer, verbunden mit dem Dank für den Einsatz aller Verantwortlichen für ihren Verein. "Sie alle können und dürfen stolz auf Ihren Verein sein!"

Diesem wünschte der Bürgermeister weiterhin viel Erfolg. Auch den Mut, mit guten Ideen neue Wege zu gehen und den Verein auch in den nächsten 125 Jahren in Bewegung zu halten.

Recht lang war die Ehrungsliste des Turnvereins für langjährige Mitgliedschaften und zur Würdigung herausragender ehrenamtlicher Tätigkeit:

Für eine 25-jährige Mitgliedschaft: Rosemarie Beigang, Armin Walter, Hanno Girrbach, Michael Lorenz, Fritz Heintel, Katharina Woki, Jürgen Gauß, Lutz Hellstern, Petra Klug-Hellstern, Barbara Metzler, Manuela Rapp, Gabriele Repp-Großmann und Monika Waidelich.

Geehrt wurden für ihre 40-jährige Mitgliedschaft: Thea Knöller, Renate Straube und Heiderose Gerstner.

Seit 50 Jahren gehören dem Turnverein an: Peter Großmann, Franz Zauner, Brigitte Bott und Eberhard Schäfer.

Seit 60 Jahren ist Hans-Joachim Ewers Mitglied im Verein.

"Spitzenreiter" bei den Ehrungen war Karl Knöller mit seiner mehr als 70-jährigen Mitgliedschaft.

Für zehnjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurden Nadine Bähr und Claus Schmid geehrt.

Seit 20 Jahren ehrenamtlich tätig für den Turnverein sind Sylke Schuster, Petra Klug-Hellstern, Rita Lindner und Hanno Girrbach.

Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Marion Kubach, Andrea Gäckle, Karl Knöller, Hanno Girrbach, Peter Großmann und Sylke Schuster.