Harald Eppler und Frank Schroft verabschieden die scheidenden Pächter des Hotel Restaurants "Schwane", Lars Breiter und Sven-Ole Möller. Foto: Steidle

Sie haben 20 Jahre lang die Atmosphäre des Hotel Restaurants "Schwane" in Meßstetten geprägt: Lars Breiter und Sven-Ole Möller. Nun haben sie ihr Engagement beendet.

Meßstetten - Seit 2002 haben Lars Breiter und Sven-Ole Möller das Hotel Restaurant "Schwane" als Pächter bewirtschaftet. Nach nunmehr 20 Jahren haben die beiden Norddeutschen den Entschluss gefasst, die "Schwane" abzugeben. Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft und Harald Eppler als Geschäftsführer der Eigentümergemeinschaft "IG Schwane" haben deshalb die scheidenden Pächter zu einem persönlichen Gespräch ins Rathaus eingeladen und nutzten die Gelegenheit, ihnen für die geleistete Arbeit zu danken.

Gastronomen aus Leidenschaft

Wenn Lars Breiter und Sven-Ole Möller auf ihre gemeinsame Zeit in der "Schwane" zurückblicken, wird schnell klar, dass die beiden Gastronomen aus Leidenschaft sind und ihren Beruf mit viel Herzblut betreiben. Ganz nebenbei durften sie dabei in den vergangenen rund zwei Jahrzehnten viel erleben und so manche Anekdote wird sicherlich in guter Erinnerung bleiben. Sei es beispielsweise ein Besuch von rund 50 hochrangigen Polizisten und Militärs aus Saudi-Arabien, die für einen Zeitraum von vier Wochen das gesamte Hotel für sich gebucht hatten und anstatt an Tischen und Stühlen auf dem Boden aßen. Für diese Gruppe habe man sogar den Besuch einer Fasnetsveranstaltung in Unterdigisheim organisiert.

Freundschaftliche Verhältnisse und liebgewonnene Heimat

Ein Höhepunkt sei auch der alljährliche Aufenthalt einer Gruppe aus Österreich und der Schweiz gewesen, die sich nach langen Tagen auf dem "Bang Your Head"-Festival in Balingen im Hotel Restaurant Schwane gestärkt und erholt hätten. Ebenso erinnert sich das Duo gerne an die zahlreichen Vereins- und Familienfeste und an die Stammgäste der "Schwane", zu denen nicht selten ein mehrjähriges freundschaftliches Verhältnis entstanden ist. Lars Breiter, der schon einige Jahre früher auf den Großen Heuberg kam und zunächst bei der Bundeswehr beschäftigt war, bezeichnet Meßstetten nicht nur als Arbeitsort, sondern als ein Stück liebgewonnene Heimat.

Ausstieg aus dem "Hamsterrad"

Die Gewerbeaufgabe sehen Breiter und Möller mit einem weinenden, aber auch einem lachenden Auge. Denn sie sprechen auch offen den Grund für das Ende ihres Engagements im Meßstetter Traditionshaus an. An fast allen Tagen im Jahr seien die beiden im Einsatz gewesen, wobei Möller die Küche und Breiter das Hotel und den Service verantwortete. Tatkräftig unterstützt wurden sie von ihren Ehefrauen. "Besonders während der Corona-Pandemie ist uns bewusst geworden, wie viel Zeit wir in unsere Arbeit investiert haben." Im Jahresverlauf seien lediglich zwei Wochen Urlaub möglich gewesen, ansonsten habe man täglich von früh bis spät die Gaststätte und das Hotel betrieben. Aus diesem "Hamsterrad", wie sie es selbst bezeichnen, wollen sie nun aussteigen, um mehr Lebensqualität zu gewinnen, neue Dinge auszuprobieren und vor allem mehr Zeit mit der Familie zu genießen. 2022 treten beide eine neue Arbeitsstelle an, zwar auch im gastronomischen Bereich, jedoch mit geregelten Arbeitszeiten und freien Tagen an den Wochenenden.

Catering beim "Bang your Head"

Bürgermeister Frank Schroft war es ein wichtiges Anliegen, den beiden Pächtern im Namen der Stadt Meßstetten und der Eigentümergemeinschaft "IG Schwane" für ihr mehrjähriges Wirken in Meßstetten zu danken. "Besonders Ihr großes Engagement beim Meßstetter Weihnachtsmarkt sowie beim Vatertagshock auf dem Erwin-Gomeringer-Platz möchte ich hervorheben“, sagte der Bürgermeister. Sogar das Cateringzelt beim "Bang Your Head"-Festival in Balingen habe das Schwane-Team regelmäßig bewirtet. Durch viele Besucher auch aus der weiteren Umgebung sei das Hotel Restaurant Schwane unter ihrer Regie für Meßstetten stets auch ein Aushängeschild mit überörtlicher Strahlkraft gewesen. Mit der Stadt sowie den Vertretern der "IG Schwane" habe es stets einen fairen und menschlichen Umgang gegeben.

Danke für das Engagement

Seitens der Eigentümergemeinschaft betonte Harald Eppler die Stellung der "Schwane" als Institution und absolutes Traditionshaus. Bezüglich eines Nachfolgepächters sei man bereits in guten Gesprächen und hoffe, möglichst bald einen Namen nennen zu können.