Neue Hoffnungen sind aufgekommen, dass die Gebäude der Zollernalbkaserne wieder genutzt werden könnten. Doch Entscheidungen sind noch keine gefallen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Meßstettens Bürgermeister freut sich über Interesse an der ehemaligen Kaserne

Der Besuch der Bundespolizei und weiterer Behördenvertreter haben bezüglich einer Nutzung der Zollernalbkaserne in Meßstetten Hoffnungen aufkeimen lassen. Bürgermeister Frank Schroft wartet erst einmal eine Entscheidung ab.

Meßstetten. Wie die Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit der Bundespolizeidirektion Stuttgart mitteilt, haben die Bundespolizei und Mitarbeiter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) das ehemalige Kasernengelände in Meßstetten besichtigt. Die BImA war vom Bundesinnenmisterium beauftragt worden, geeignete Objekte für die Aus- und Fortbildung der Bundespolizei zu erkunden. Die Meßstetter Kaserne sei nur eine von vielen Liegenschaften, die in Betracht kämen, teilt die Stabsstelle mit. Eine Entscheidung pro Meßstetten sei noch nicht gefallen, da man sich noch ganz am Anfang befinde.

Dass das Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne für den Ausbildungs- und Trainingsbetrieb der Bundespolizei in Betracht gezogen werde, sei grundsätzlich positiv, teilt Bürgermeister Frank Schroft mit.

Hinter vorgehaltener Hand werde schon seit Längerem darüber gesprochen, dass auf dem Geißbühl Erkundungen durchgeführt werden. "Offiziell wurde nichts verlautbart, und uns ist nicht bekannt, für welche Folgenutzung das Kasernengelände konkret in Betracht gezogen wird", so Schroft weiter. Sollte eine Ansiedlung für Ausbildung und Training wahrscheinlich werden, "kann ich dies aus Sicht der Stadt Meßstetten nur begrüßen und unterstützend begleiten", führt er weiter aus. Dies auch deshalb, "weil ich in einem persönlichen Schreiben an Bundesinnenminister Horst Seehofer vom 3. Juli für eine Verwendung in diesem Sinne geworben habe. So besteht zumindest die Option auf eine Nutzung des Geländes, für die wir auf Landesebene bedauerlicherweise vergebens gekämpft haben", teilt Schroft mit.

Er sei allerdings "zurückhaltend optimistisch", da ihm bislang keine offiziellen Bestätigungen vorlägen und die Stadt bisher in keine Pläne der betreffenden Behörden mit einbezogen worden sei. Erkundungsverfahren per se stellten auch keine Besonderheit dar. Davon habe es in der Vergangenheit auf dem Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne im Rahmen von verschiedenen Bedarfsabfragen zahlreiche gegeben.

"Die Ergebnisse sind uns allen bekannt. Wir sollten deshalb mit aller gebotenen Gelassenheit und nicht zu euphorischen Erwartungen den Entscheidungen in naher Zukunft entgegensehen", empfiehlt der Meßstetter Bürgermeister.

Sollte eine Ansiedlung in dem gewünschten Umfang zustande kommen, würde damit die von der Landkreisverwaltung gewünschte Campus-Lösung wahrscheinlicher. Für die Mitarbeiter der Landes- und Landkreisverwaltung würden sich sicherlich Synergieeffekte ergeben. Auch könnte das Gelände stärker belebt werden, als bisher angenommen. Es bleibe allerdings abzuwarten, ob nach den Planungen der zuständigen Stellen neue Dienstposten hinzukämen oder ob lediglich Gebäude für Trainingszwecke belegt würden. "Dies wäre meines Erachtens suboptimal, könnte aber dazu beitragen, wenigstens die Infrastruktur sowie die bisherigen Versorgungsstränge vor einem weiteren Verfall zu bewahren", hält Schroft fest.

Der aktuelle Prüfprozess dürfe allerdings nicht zur Hängepartie werden: "Wir brauchen schnelle Entscheidungen, Klarheit und Gewissheit, um unsere eigenen Planungen auf dem Geißbühl weiter forcieren können." Schroft hofft daher, dass Meßstetten bei den Plänen, auf einem Teilstück ein interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet zu errichten, nicht behindert werde: "Die angekündigte Entscheidung im September erwarte ich mit der aus den gemachten Erfahrungen gebotenen Vorsicht."