Der neue Ortschaftsrat hat sein Amt angetreten und im Beisein von Bürgermeister Frank Schroft (rechts) Ortsvorsteher Thomas Deufel (links) im Amt bestätigt. Nur der Gemeinderat muss dazu noch sein Plazet geben. Im Bild fehlt Harald Sieber. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Abschied und Neubeginn in Heinstetten / Starkes Signal: Spitzenwert bei der Wahlbeteiligung

Vier neue und fünf wiedergewählte Ortschaftsräte haben am Dienstagabend den Heinstetter Ortsvorsteher gewählt. Er heißt – was nicht selbstverständlich war – erneut Thomas Deufel.

Meßstetten-Heinstetten. Leicht gemacht hatte sich Thomas Deufel die Entscheidung nicht, sich noch einmal für fünf Jahre als Ortsvorsteher in die Pflicht nehmen zu lassen: Der zeitraubende Beruf, die Familie und ein neunjähriger Sohn, der immer sage: "Vater, Du bist nie daheim" – eigentlich hatte Deufel nicht mehr antreten wollen. Mangels anderer Kandidaten, trotz vorheriger Beratungen, nahm Deufel jedoch die einstimmige Wahl an. Immerhin habe ihm das Gremium Unterstützung signalisiert, ebenso wie sein – am Dienstag einstimmig gewählter – neuer Stellvertreter Harald Sieber, wenngleich der diesmal verhindert war.

Neben Sieber und Deufel gehören dem neuen Gremium Bernd Braun, Uschi Deufel, Christoph Gomeringer, Klaus Knobel, Peter Leibold und Michaela Reitze-Koch an. Bernd Schlude, Erwin Gomeringer, und Josef Fischer hatten Bürgermeister Frank Schroft, Hauptamtsleiter Thomas Berg und Thomas Deufel zuvor nach zehn, Konrad Müller nach 15 Jahren im Ortschaftsrat Heinstetten mit einer Urkunde und einem Präsentkorb verabschiedet – sie alle hatten nicht mehr kandidiert.

Deutlich machten die Rathausvertreter und der Ortsamtschef, wie viel die scheidenden Räte geleistet hätten: unter hohem persönlichen Einsatz und trotz der Kritik, die auch mal komme. Sichtbares hätten sie im Stadtteil hinterlassen – die lange Liste, die Deufel verlas, führte die Projekte der vergangenen fünf Jahr auf. Darunter waren Anschaffungen für die Festhalle und das Ortsamt, Verbesserungen in Schule und Kindergarten, die Rundumerneuerung des Spielplatzes, mehrere Sanierungsmaßnahmen – auch an der Hilb – eine neue Bushaltebucht und nicht zuletzt der Jugendraum, doppelt so groß wie erhofft.

Die Feldwegesanierung, die Erschließung des neuen Schuppengebiets und vor allem des Wohngebiets Pfarrwiesen stehen nun ganz oben auf der Agenda, ebenso wie die Erweiterung der Urnenanlage, ein neuer Friedhofsplan und die Sanierung des Außenbereichs der Festhalle mit Anbindung an die Straße. Neue Fußballtore für die Schule seien bereits bestellt, freute sich Deufel und fügte hinzu: "Eine Teichbeleuchtung und eine Wasserfontäne für die Hilb wären auch toll."

"Diskutieren Sie intensiv über den richtigen Weg für Ihren Stadtteil"

Bürgermeister Frank Schroft lobte die Heinstetter für den hohen Rücklauf bei der Bürgerbefragung zur Erstellung der Agenda 2030 – sie sei der Fahrplan für Maßnahmen in der Gesamtstadt – und die mit 72,7 Prozent abermals gestiegene Beteiligung an der Kommunalwahl im Mai: "Dieser Spitzenwert – der beste aller Stadtteile – gibt Ihnen für die kommenden fünf Jahre eine hohe Legitimation und ein starkes Mandat", betonte Schroft, ehe er die Gewählten verpflichtete und ihnen gratulierte.

Außerdem ermunterte er sie, "intensiv über den richtigen Weg für Ihren Stadtteil" zu diskutieren und dabei aber auch gegenteilige Ansichten zu respektieren. Allen – Gremium wie Ortsvorsteher – boten Schroft und Berg ein offenes Ohr und Hilfe an und dankten ihnen für die Bereitschaft zum Engagement.

Zu seinem Schriftführer wählte das neue Gremium Jürgen Marienfeld. Die Sitzungsprotokolle werden künftig Klaus Knobel und Michaela Reitze-Koch unterzeichnen.

Was die Pfarrwiesen und das Schuppengebiet angeht, machte Schroft den Räten Hoffnung auf eine Erschließung ab dem nächsten Jahr – und freute sich überdies, dass Thomas Deufel weitermacht: "Ich bin fest überzeugt, dass Ihnen das Gremium Rückendeckung geben wird und dass Sie auch in den nächsten fünf Jahren vieles bewirken werden."