Mal regnet es in Strömen, mal blinzelt die Sonne durch die Wolken: Die 86 Teilnehmer der Ferienwanderung bie Hartheim ließen sich auch von wechselhaftem WEtter nicht abschrecken. Fotos: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienwanderung: Dritte Etappe führt durch Hartheim mit Halt am "Brünnele" / Aus Kindern werden Imker

Selbst starker Regen hat eingefleischte Wanderer nicht davon abgehalten, sich der Meßstetter Ferienwanderung bei Hartheim anzuschließen.

Meßstetten-Hartheim. Regenschirm und Regenjacke waren bei der Ferienwanderung in Hartheim unerlässliche Utensilien – es schüttete wie aus Eimern. Dennoch schlossen sich 86 Wanderfreudige dem Wanderführer Rudi Baumgartner an. Bevor es vom Sportheim in Hartheim losging, gab Baumgartner einen kurzen Abriss über die Geschichte Hartheims. Der Name Hartheim geht auf das mittelhochdeutsche Wort Hart zurück, das "Wald- oder fester Sandboden" bedeutet, und deutet auf den Ursprung der Ortschaft als Siedlung im oder am Wald hin. Die Ortschaft wurde erstmals 768 in einer Urkunde erwähnt; um die erste Jahrtausendwende gehörte Hartheim zur Herrschaft Werenwag. 1837 wurde der Ort von der Herrschaft Werenwag an Fürstenberg verkauft, während der übrige Teil der Herrschaft mit Kolbingen, Renquishausen und Unterdigisheim im Besitz der Herren von Ulm verblieben.

1974 wurde Hartheim nach Meßstetten eingemeindet. Früher habe die Ortschaft mit weitaus weniger Einwohner einen eigenen Pfarrer gehabt; heute, mit 900 Einwohnern, gebe es keinen mehr, bedauerte Baumgartner.

Von der Turn- und Festhalle ging es über die Untere Dorfstraße zur Römerstraße, die einst, als die Textilbranche noch Hochkonjunktur hatte, als Lumpengasse bezeichnet wurde. Als leichter Regen einsetzte, dominierten Regenschirme das Bild der Wandergruppe. Die Rundwanderung verlief durch ein Waldgebiet, in dem das legendäre "Brünnele" steht. Früher diente es den Hartheimer Bürgern als wichtige Wasserversorgung. Vor einigen Jahren wurde es saniert und ist heute eine attraktive Sehenswürdigkeit.

Steil Bergauf ging es inzwischen im Sonnenschein in Richtung Ortsrand, um dann über die Brunnenstraße wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. In der Festhalle war ein Vesper angerichtet mit selbstgemachter Butter und frisch geschleudertem Honig. Die Butter stellte Rose Pfersich vom Schwäbischen Albverein Hossingen mit den Kindern, die nicht mitgewandert sind, auf traditionelle Weise in einem "Blozfass" her. Die Kinder hatten großen Spaß daran, an der Kurbel zu drehen und damit die Butter zu schlagen. Bei der Imkerin Marion Schulz durften die jungen Ferienwanderer selbst die Honigschleuder bedienen und haben dabei Interessantes über Bienen und die Arbeit eines Imkers gelernt. Zum Ausklang der dritten Etappe dieser Ferienwanderungenserie spielten die "Hartheimer Oldies" stimmungsvolle Blasmusik.

Die nächste Ferienwanderung findet am Mittwoch, 14. August, im Hauptort Meßstetten statt. Die Wanderung wird von Mitgliedern des Schwäbischen Albereins geführt. Treffpunkt ist um 17 Uhr auf dem Erwin-Gomeringer-Platz beim Rathaus.