Die ehemalige Zollernalb-Kaserne in Meßstetten. Foto: dpa

Amtschef des Innenministeriums will vor Ort über Beschluss gegen Meßstetten sprechen.

Meßstetten - Das wird jetzt wohl noch weniger ein leichter Gang werden, wenn der Amtschef des Innenministeriums, Julian Würtenberger, am Mittwoch nach Meßstetten reist, um mit den Verantwortlichen vor Ort über die Entscheidung zu reden, die geplante Polizeischule nicht auf dem Areal der früheren Zollernalbkaserne anzusiedeln. Hat er doch die aktuelle Aussage von Innenminister Thomas Strobl (CDU) im Gepäck und das eindeutige Votum der grün-schwarzen Landesregierung.

Diese hat ihre Entscheidung für Wertheim und gegen Meßstetten bei der Ansiedlung einer neuen Polizeischule verteidigt. Strobl erinnerte am Dienstag in Stuttgart daran, dass es in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) bereits eine leer stehende Landesimmobilie gebe, die schon einmal als Polizeiausbildungsstätte gedient hat. In Meßstetten hätte das Land hingegen ein Gebäude mieten müssen. Das wird nun Würtenberger bei seinem Besuch am Mittwoch den Kommunalpolitikern in Meßstetten verklickern und die Entscheidung des Innenministeriums ausführlich begründen müssen.

Kein leichtes Unterfangen, hat doch zuletzt der Gemeinderat der Stadt Meßstetten in seiner jüngsten Sitzung eine Resolution verabschiedet, welche diese Entscheidung kritisiert. Und zuvor hatte Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft (CDU) in einem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) noch einmal für die Zollernalb-Kaserne als Standort geworben, was nichts genutzt hat. "Die nun getroffene Standortentscheidung ist für uns in keiner Weise nachvollziehbar und ein schwerer Schlag für unsere Stadt und die gesamte Region", betont Schroft. Vor allem verweist Schroft darauf, dass das Land Meßstetten Zusagen gemacht habe, bei der Nachnutzung der Kaserne zu helfen. Das war geschehen, weil sich die auf dem Areal zwischenzeitlich untergebrachte Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge auch aufgrund des ehrenamtlichen Engagements vieler Meßstetter Bürger als "Leuchtturmprojekt" erwiesen hatte.

Die leer stehende Kaserne in Meßstetten, die sich noch in der Hand des Bundes befindet, hatte längere Zeit als Favorit für einen neuen Ausbildungsstandort gegolten.