BETRIFFT: Diskussion um die Nutzung des Kasernengeländes in Meßstetten

In den Beiträgen über die Kreistagssitzung zur Nachnutzung des Meßstetter Kasernengeländes fielen Begriffe wie "Häme" oder "Niveaulosigkeit" und jegliche Kritik an der Versendung einer Handvoll Forstmitarbeitenden wurde zu einem "in den Rücken fallen" hochstilisiert.

Wir sollten uns noch einmal bewusst machen, um was und um welche Größenordnungen es hier eigentlich geht. Im Zuge des guten Gelingens der Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete bestand zweifellos die Zusage seitens der Landesregierung, Meßstetten bei der Nachnutzung des Geländes mit einer substantiellen Größenordnung zu unterstützen und keineswegs nur symbolisch.

Der Zuschlag für die Landespolizeischule für etwa 800 Anwärter lag vor Augen und alle objektiven Argumente sprachen für Meßstetten. Dem zuständigen Innenminister und CDU-Landesvorsitzenden war es aber wichtiger, einen Parteifreund mit seiner Standortzusage zu beglücken, anstatt den sachlichen und somit auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu folgen.

Nach einigen Protesten spendierte die Landesregierung nun ein paar Leute aus ihrem Forstbetrieb, die nun zur Befriedung der Angelegenheiten herhalten müssen, ergänzt durch eine weitere Handvoll Forstbediensteter des Landkreises. Meist liegt dann ein weiter Weg zwischen ihnen, den Wohnorten und ihren Waldflächen. Zusammen sind das zehn, vielleicht 20 oder auch 30 Mitarbeitende. Wo liegen denn nun Häme und Niveaulosigkeit und wer fällt wem in den Rücken? Ist es nicht so, dass uns die Landesregierung mit einer einsamen Nudel statt einem sättigenden Teller abspeisen möchte, und dass unsere Kommunalverantwortlichen sich damit nun zufrieden geben möchten, sozusagen "um des Parteifriedens Willen in Wahlzeiten", anstatt dieses Mini-Angebot als unzureichend abzulehnen? Das ist Häme in ihrer reinsten Form.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Die betroffenen Forstleute haben meine volle Solidarität!

Andreas Hauser

Meßstetten-Oberdigisheim