Walter Kirschbaum wird 70 Jahre alt. Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

70. Geburtstag: Walter Kirschbaum feiert am Sonntag ein Riesenfest in der TSV-Stube

Meßstetten-Hartheim. Noch ein paar Reisen ins europäische Ausland – zum Beispiel nach Irland und nach Südtirol – möchte er unternehmen und bei "einigermaßen guter Gesundheit" den nächsten Lebensabschnitt genießen: Walter Kirschbaum ist zufrieden mit seinem Leben, freut sich vor allem über die Zeit, die er mit seiner Familie und den drei Enkeln verbringen darf.

Am Sonntag feiert er seinen 70. Geburtstag – und das wird ein "Riesenfest", zu dem die gesamte Verwandtschaft und viele Freunde nach Meßstetten in die TSV-Stube eingeladen sind. Die örtlichen Vereine gratulieren dann dem Jubilar am Dienstag im Tennisheim mit dem einen oder anderen Ständchen.

Es war der 26. März 1947, als Walter Kirschbaum in Ertingen im Oberschwäbischen das Licht der Welt erblickte. Dort besuchte er auch die Volksschule und wechselte dann nach Riedlingen aufs Gymnasium. 1959 kam er mit zwölf Jahren nach Hartheim. Grund war, dass die Filiale der Samtfabrik, in der sein Vater Leiter gewesen war, schließen musste und die Familie in den heutigen Stadtteil von Meßstetten umzog, wo es eine weitere Dependance des Unternehmens gab.

Walter Kirschbaum besuchte das Gymnasium in Ebingen und machte dort seine mittlere Reife. Danach zog es in zurück in die alte Heimat. Für drei Jahre ließ er sich von 1965 bis 1968 im Rathaus in Ertingen für den gehobenen Verwaltungsdienst ausbilden. Ab 1969 waren des Landratsamt in Balingen, die Kreissparkasse in Ebingen und die dortige AOK weitere berufliche Stationen. Kirschbaum besuchte die Verwaltungsschule in Haigerloch und arbeitete im Anschluss ab 1970 als Gemeindefachbeamter 30 Jahre lang im Straßberger Rathaus: "Ich war in allen Bereichen tätig", erzählt er: "In so einer kleinen Verwaltung musst Du alles machen." Im Jahr 2000 traf ihn ein "gesundheitlicher Einschnitt" mit in der Folge mehreren Krankenhausaufenthalten, weshalb er früher in Pension ging.

Aktiv bei vielen örtlichen Organisationen

Ruhig ist es dennoch nicht geworden im Leben des Walter Kirschbaum: In fast allen Hartheimer Vereinen ist er Mitglied. Im Gesangsverein war er eine Zeit lang stellvertretender Vorsitzender und 1978 gründete er als Gründungsvorsitzender den Tennisverein mit: "Da bin ich heute noch dabei und helfe, wann und wo es nötig ist." So war er bei den meisten Vereinsjubiläen in Hartheim zu hören und zu sehen, weil er die Ansage übernommen hat, "bis ich gesagt habe, jetzt ist Schluss".

Aktiv ist er noch beim Tennisverein, aber selbst Tennis spielt er nicht mehr. Dafür ist er journalistisch tätig und seit vielen Jahren als freier Mitarbeiter des Schwarzwälder Boten unterwegs. Der Ehemann und Vater von drei erwachsenen Töchtern blickt vor allem gerne auf sein "interessantes" Berufsleben in Straßberg zurück, während dem er drei Bürgermeister erlebt und die Gemeindereform mitgemacht hat, als Albstadt und Winterlingen um Straßberg warben. Kirschbaum war an der Entwicklung des Ortes maßgeblich beteiligt: "Wir haben die Selbstständigkeit verteidigt" – sogar vor dem Staatsgerichtshof. Bau der Kläranlage, Erschließen von Neubaugebieten, Errichten von vier Brücken, Interkommunales Gewerbegebiet Vogelherd – Kirschbaum, der auch als Rechner beim Abwasserverband Schmeiental fungierte, war bei allen Entscheidungen mit dabei.

"Nicht alles war vergnügungssteuerpflichtig, manchmal ging es hart zur Sache", bilanziert er. Mittlerweile ist der Garten sein Hobby, wandert er gerne in den heimischen Gefilden und war zu Gast beim Renterstammtisch.