"Schon gehört? Wir bekommen eine neue Gruppe im Kindergarten Fürhölzer!" Archiv-Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergärten: Gemeinderat beschließt einstimmig Investitionen und Aufstockung des Personals

Weitere Kindergarten- und Kleinkindgruppen will die Stadt Meßstetten in den städtischen Kindergärten Fürhölzer, Hartheim und Tieringen einrichten. Das und weitere, für die Kindergärten wichtige Neuerungen, hat der Gemeinderat am Freitag beschlossen.

Meßstetten. Seit Anfang des Jahres sind zahlreiche Kinder für Regelkindergartenplätze in der Kernstadt neu angemeldet worden. Insgesamt fehlt es noch an Plätzen für unter Dreijährige und in der Ganztagsbetreuung. Kurz und gut: Es bestand Handlungsbedarf in der Gesamtstadt, zumal die Ergebnisse des Stadtentwicklungskonzeptes Agenda 2030 gezeigt haben, dass die Tendenz Richtung Krippen- und Ganztagsbetreuung geht.

Im Kindergarten Bueloch, wo die Krippenbetreuung zentralisiert werden sollte, ist eine Gruppe in eine Ganztagsgruppe umgewandelt worden. Die Kapazitätsgrenzen aber, auch bei verlängerten Öffnungszeiten (vÖ), sind erreicht, ebenso wie im Kindergarten Tieringen, wo derzeit 26 Ganztags- und vÖ-Plätze bestehen. In der Kernstadt wird es Ende des Jahres keine freien Regelplätze mehr geben, daher soll im Kindergarten Fürholzer, wo genug Platz ist, eine weitere halbe Regel- und vÖ-Gruppe eingerichtet werden, wofür zusätzliches Personal nötig ist, wie der stellvertretende Hauptamtsleiter Jonas Mauch in der Gemeinderatssitzung erklärte. Die Kosten bezifferte er mit 60 000 Euro jährlich. Sie sind im Nachtragshaushalt, den der Gemeinderat ebenfalls am Freitag beschlossen hat, eingeplant – für 2017 freilich nur 20 000 Euro, denn erst im August soll es losgehen.

Kleinere Umbauarbeiten sind im Kindergarten Hartheim nötig, um zum nächsten Kindergartenjahr einen Raum für eine weitere Ganztagsgruppe einzurichten – die Nachfrage ist groß und steigt weiter. Auch die Küche muss bald erneuert werden. Insgesamt fallen in Hartheim zusätzliche 140 000 Euro pro Jahr für Personal, 44 000 Euro für Ausstattung und die Küche an. 47 000 Euro der Personalkosten sind im Nachtragshaushalt vorgesehen.

In Tieringen wird es richtig eng – doch bald kommt Abhilfe

Erweitert werden muss der Kindergarten Tieringen – auch, weil die Firmen "Interstuhl" und "Mattes & Ammann" auf Expansionskurs sind. 50 000 Euro sind als erste Planungsrate im Nachtragshaushalt vorgesehen. Als Zwischenlösung will die Stadt Raummodule anmieten, um zwei Gruppenräume als Spiel-, Bastel- und Werkräume, einen Sanitärbereich, zwei Kleingruppenräume und eine Garderobe einzurichten. Für 18 Monate Nutzungsdauer liegen die Gesamtkosten laut Mauch bei 140 000 Euro, davon 50 000 Euro für die Ausstattung, die auch im erweiterten Kindergarten weiter verwendet werden kann. 54 502 Euro davon verlangt die Firma Niklaus aus Gomaringen für die Vermietung der Module – diesem günstigsten von drei Angeboten stimmten die Räte zu. Die Personalkosten steigen dort um 66 000 Euro pro Jahr – 22 000 Euro sind für 2017 im Nachtragshaushalt eingeplant. Weil über kurz oder lang auch der zweite Gruppenraum benötigt wird, ist 2018 mit weiteren Personalkosten zu rechnen.

Stadtrat Marc Peter wies darauf hin, dass der Ortschaftsrat Tieringen schon lange auf die Enge im dortigen Kindergarten hingewiesen habe, und sagte – mit Blick auf Frank Schrofts Vorgänger als Bürgermeister: "Wenn man früher gehandelt hätte, hätte man sich das Provisorium vielleicht sparen können, das keine optimale Lösung ist."

Elke Beuttler betonte, das mittelfristig die Öffnungszeiten verlängert werden müssten, um dem Bedarf der Familien gerecht zu werden. Oliver Rentschler fügte hinzu, dass dies dann auch für die Grundschulen gelte, "damit die Eltern nicht in ein Loch fallen".

Laut Bürgermeister Schroft will die Stadt diesbezüglich tätig werden, sobald der neue Leiter der Burgschule eingesetzt ist.