90 Gruppen zogen durch den Ort. Foto: Katja Weiger

1250 Jahre Hartheim. Tausende Besucher säumen Straßen bei historischem Umzug. Mit Video

Meßstetten-Hartheim - Jahrelang hatten sich die Hartheimer auf den großen Festumzug, den Höhepunkt ihres Jubiläums "1250 Jahre Hartheim" vorbereitet - und wurden von Petrus belohnt: Bei eitel Sonnenschein zogen 90 Gruppen und mehr als 1000 Teilnehmer in historischen Gewändern, Arbeits- und Alltagskleidung von anno dazumal, mit alten Gerätschaften und sogar mit Tieren durch den Ort, der drei Tage lang sein Jubiläum gefeiert hat.

Der Streifzug durch die Historie war anschaulich, mit viel Liebe zum Detail und unendlich Geschichtswissen aufbereitet. Vereine, Familien und Institutionen aus der Umgebung waren auf den Beinen und nahmen die Gäste mit auf die abwechslungsreiche Reise durch die Jahrhunderte. Die Akteure boten den vielen tausend Gästen einen Festumzug, der mit Sicherheit einen besonderen Platz in künftigen Geschichtsbüchern haben wird. Selbst für den guten Draht zu Petrus hatten die Gastgeber gesorgt. Während des rund zweistündigen Umzugs regnete es keinen einzigen Tropfen – was für ein Glück und welcher Lohn für solch eine gigantische Meisterleistung!

Die Hartheimer genossen das Wiedersehen mit lieb gewonnenen, alten Bekannten wie dem einstigen Ortspfarrer Hans Locher. Er hatte schon den Gottesdienst im Zelt zelebriert. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass sich der Meßstetter Teilort jahrelang auf dieses große Fest vorbereitet hat. Alle Mühe hat sich gelohnt – und Ortsvorsteher Bodo Schüssler sowie allen fleißigen Planern im Hintergrund dürften gestern Felsbrocken vom Herzen gefallen sein. Rund 1500 Akteure, große und kleine, jede einzelne von ihnen liebevoll ausstaffiert, egal ob als Alamanne, als Schulkind oder als historischer Bäcker, sprechen eine deutliche Sprache.

Kein Wunder also, dass es von den Besuchern nur ehrliches Lob gab: „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie viel Arbeit hinter so einem Umzug steckt“, sagte eine Dame, die immer wieder fasziniert den Kopf schüttelte, „so viel Mühe – für uns.“ In der Tat: Die prächtigen Festwagen, die Pferdegespanne, die alten landwirtschaftlichen Maschinen, die historischen Fahrräder, Motorräder und Traktoren sowie die vielen Fußgruppen lieferten ein lebhaftes Zeugnis des historischen Hartheims. Die Gäste erhielten einen spannenden Einblick in den Alltag und das Leben der Menschen von einst – zweifellos eine Geschichtsstunde mit besonderem Flair.