In neuem Glanz erstrahlt die Brunnenstube. Ehrenamtliche Helfer haben sie neu gestaltet. Foto: Groh Foto: Schwarzwälder Bote

Brunnenstube: Neue Tische und Bänke / Alte Sitzmöbel wurden zerstört

Meßstetten. Neue Tische und Bänke laden an der Brunnenstube – frühere Wasserversorgung von Meßstetten, versorgt noch heute den oberen Talbrunnen mit Quellwasser – zum Ruhen und Verweilen ein. Die alten Sitzmöbel hatten Jugendliche in einem Fall von Vandalismus zerstört.

Mehr als eine Tonne Kies verwendet

Unter großer Anstrengung brachten die ehrenamtlichen Helfer das benötigte Werkzeug und Material an die Brunnenstube. Außerdem karrten sie mehr als eine Tonne Kies für die Gestaltung des Platzes an der Brunnenstube mit Schubkarren über den langen Wanderweg heran. Danach schachteten sie die Fundamente aus und betonierten die Betonteile für die Sitzgruppe neu. Zum Schluss befestigten die Helfer die Holzplanken an den stabilen Betonteilen. Das Material hatten Sponsoren gestiftet.

Der Aufwand hat sich gelohnt: Nun können sich alle Wanderer und Spaziergänger dort ausruhen und die Sicht genießen. Helfer waren Adolf Bilger, Manfred Fritz, Adam Müller, Heinz Müller, Walter Schult, Manfred Steidle und Frank Weber. Auch die jugendlichen Übeltäter beteiligten sich daran, den Schaden zu beseitigen. Der Meßstetter Albverein, der dieses Naturdenkmal betreut, hofft, dass die Anlage nun vor weiterer Zerstörung verschont bleibt.

Über den Bohnenbergerweg, der seit kurzem ein Stück des qualifizierten Wanderwegs Donau-Zollernalb-Weg ist, gelangt man zu den Brunnenstuben, die seit 1985 als Naturdenkmal ausgewiesen sind. Sie versorgen noch heute den oberen Talbrunnen mit frischem Quellwasser. Der Meßstetter Albverein renovierte sie erstmals 1985. Seither ist man immer darauf bedacht, den Platz in Ordnung zu halten, damit auch künftige Generationen noch mit eigenen Augen sehen, woher das Wasser der Meßstetter früher kam.

1888 wurden die Brunnenstuben hinfällig

Mit 910 Meter über dem Meeresspiegel sind die Brunnenstuben wohl die höchstgelegene dauernd schüttende Quelle der Alb, die gefasst ist. Die Wassernot war auf dem Großen Heuberg bis zum Anschluss an die Heubergwasserversorgung links der Donau enorm. Das ehemalige Dorf Meßstetten verfügte über eine Hülbe und drei Brunnen, aus denen der Ort mit Wasser versorgt wurde, einer davon war der obere Talbrunnen. Mit dem Anschluss Meßstettens an die Heubergwasserversorgung links der Donau im Jahre 1888 verloren die Brunnenstuben ihre Bedeutung für die Wasserversorgung. Lediglich am 15. Januar 1945, als bei einem Luftangriff auf Heidenstadt auch der Hauptstrang der Heubergwasserversorgung getroffen wurde, wurden die Brunnenstuben ein letztes Mal für die Wasserversorgung reaktiviert.