Zwei Künstler, die sich seit langem kennen und schätzen: Detlef Willand und Brigitte Wagner-Wulf. Fotos: Franke Foto: Schwarzwälder Bote

Vernissage: Die Galerie Fehlochhof zeigt Werke des Künstlers Detlef Willand / Schöpfen aus der Natur

Es sind Werke mit Tiefenwirkung – hier gestaltet ein Künstlers gewachsenes Material, dem die Beziehung zur Natur eminent wichtig ist. Die Galerie Fehlochhof zeigt Arbeiten von Detlef Willand.

Meßstetten-Michelfeld. Mit aus der Liebe zur Heimat und Natur Geschaffenem will Detlef Willand zum Nachdenken anregen, ohne den Betrachter zu verstören. Er benutzt die von ihm verwendeten Materialien nicht nur einfach; er tritt vielmehr in eine Art Dialog mit ihnen, um ihnen das von ihm gewählte Motiv abzuringen. Er hat er das Holz zur Grundlage seines Schaffens gemacht – wohl das natürlichste Material, mit dem man als Künstler arbeiten kann – und verwendet es schon seit einigen Jahrzehnten primär für den Druck.

Brigitte Wagner-Wulf, die die Galerie auf dem Fehlochhof zusammen mit ihrem Mann Reinhard Wulf aufgebaut hat und mit großer Hingabe führt, legt großen Wert auf handwerkliche Qualität und künstlerische Integrität. Künstler, die sie ausstellt, müssen diesem Anspruch genügen. Jetzt zeigt sie Arbeiten von Detlef Willand – er passt in diesen Rahmen. Brigitte Wagner kennt ihn seit beinahe 50 Jahren und hat seine Entwicklung aufmerksam mitverfolgt. "Der Weg ist das Ziel" sei das Motto Willands, erklärte sie in der einführenden Ansprache, die sie bei der Eröffnung der Ausstellung hielt. Vibrafonist John Braun aus Salem beschrieb diesen Lebensweg Willands mit einer Melodiencollage, zu deren Leitmotiven die "Ode an die Freude" aus Beethovens Neunter Sinfonie zählte.

"Der erste Schritt ist das größte Wagnis", schreibt Detlef Willand in einem seiner Reisetagebücher. Das Holzschnitzen hat er von der Pike auf gelernt, später eine eigene Werkstatt gegründet und dort plastisch gearbeitet. Nach einem verheerenden Brand begann er neu, nun mit Arbeiten in der Fläche. Zeitgleich widmete er sich auch dem Zeichnen – die Linie wurde ihm wichtig. Bis heute sieht man das an seinen Arbeiten, die immer wieder von feinen Linien durchzogen sind.

Heimat des Künstlers ist das Kleine Walsertal, dessen Landschaft und Menschen ihm Motive in Fülle bieten. Wo ihm das nicht reicht, taucht er auch mal ins Mystische ab. Immer wieder macht er in seinen Werken auf die fortschreitende Erosion der alpinen Umwelt aufmerksam und ist mit dieser Thematik über die Grenzen seiner Heimat hinaus hochaktuell. Wer sich zum Anschauen der Bilder Zeit lässt, manche davon mit integrierten Texten, der wird einen Menschen entdecken, dem Oberflächlichkeit von Grund auf fremd ist.

Die Ausstellung seiner Werke in der Galerie Fehlochhof dauert bis zum 1. Dezember. Am 21. September führt das Theater unter der Laterne das Stück "Zwischen Happy und End" auf; Beginn ist um 18.30 Uhr. Am 27. Oktober ist kammermusikalische Soirée mit Vera und Patricia Bieber, und am 16. November wird der Film "Winand Victor – ein Künstlerleben" gezeigt. Beide Veranstaltungen beginnen um 17 Uhr.