Die Grundschule und der Kindergarten sollen im Dorf bleiben – das wollen auch die Heinstetter. Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Agenda 2030: Einwohner wünschen sich mehr Flexibilität in puncto Wohnangebot

Meßstetten-Heinstetten. Gut 40 Heinstetter haben sich an der Bürgerwerkstatt zur Agenda Meßstetten 2030 im Rathaus beteiligt, zu deren Beginn Ortsvorsteher Thomas Deufel feststellte, dass in Heinstetten nicht alles in Ordnung sei. Denn man stehe im Wettbewerb mit anderen – der Wohlfühlfaktor für weitere Generationen sei wichtig.

Philipp König vom Stadtentwicklungsbüro Reschl zeigte anhand eines eindrucksvollen Schaubildes die demografische Entwicklung mit Abwanderung und einer zu geringen Zuwanderung und Geburtenrate, so dass die Einwohnerzahl in der Gesamtstadt von 10 370 im Jahr 2015 auf 8840 im Jahr 2030 schrumpfen werde. In Heinstetten erwartet er im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 970 auf 880.

In Gruppen diskutierten die Bürger über die Themen Siedlungsentwicklung und Wohnen, Städtebauliche Gestaltung und Identität, Freizeit, Naherholung und Tourismus, Infrastruktur und Soziales, sowie Mobilität, und alle wünschen sich, die Bevölkerungszahl in Heinstetten stabil zu halten, was nur durch Schaffung von Arbeitsplätzen im Ort und bessere ÖPNV-Anbindung an die Landkreise Tuttlingen und Sigmaringen gelinge. Die Heinstetter wünschen sich eine Aufwertung der Ortsdurchfahrt, barrierefreie Gehwege und Zugänge zu öffentlichen Gebäuden, Arztpraxen und Wohnungen für Senioren. Baulücken sollten geschlossen werden, die Stadt ihr Vorkaufsrecht für Immobilien nutzen, damit Innen- vor Außenentwicklung gehe. Allerdings gibt es nur zwei Leerstände und 2,68 Hektar Baulücken, die sofort belegt werden könnten.

Dass Bauplätze in Heinstetten mindestens sechs bis sieben Ar groß sein sollten, dafür hatten bereits in der vorausgegangenen Befragung 73,2 Prozent der Heinstetter gestimmt. Dem Vorwurf, dass die Bauplatzpreise alle zwei Jahre stiegen und dafür im Rathaus immer mehr Personal eingestellt werde, widersprach Fabian Schäufele vom Büro Reschl: In der Vergangenheit habe ein kleiner Mitarbeiterstamm ein hohes Arbeitspensum bewältigt, das im Lauf der Jahre auf weitere Mitarbeiter verteilt worden sei. Der Kindergarten, für den sich die Heinstetter flexiblere Öffnungszeiten wünschen, und die Schule sollen ebenso erhalten bleiben wie die Vereinsförderung, das Jugendbüro sich auch in Heinstetten mehr engagieren, und zudem fehle es an kleinen bezahlbaren Wohnungen sowie Förderungen für einen Abriss oder die Sanierung alter Häuser.

All diese Wünsche und Ideen würden in der Gesamtauswertung berücksichtigt, versprach König, ehe Ortsvorsteher Thomas Deufel dem Moderationsteam Lena Müller, Fabian Schäufele und Philipp König sowie den Bürgern für ihre Teilnahme dankte.