Frank Schroft Foto: Luger Foto: Schwarzwälder-Bote

Zollernalbkaserne: Wie geht es weiter? Brief an Innenminister

Meßstetten (hol). Zu den Gerüchten um die weitere Nutzung der früheren Zollernalbkaserne hat sich nun Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft geäußert. Wie geht es weiter mit dem Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne und welche Nachnutzung ist möglich oder wird kommen?, fragt Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft. Spätestens nach der Schließung und dem vollständigen Rückbau der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge Ende des Jahres müsse sich die Kommune verstärkt damit beschäftigen.

An Gerüchten mangele es derzeit jedenfalls nicht, betont Schroft. Tatsache sei aber, dass bis heute keine Option von offizieller Seite bestätigt worden sei. Da nun zum 30. September die letzten Bewohner die Landeserstaufnahmestelle verlassen hätten, sei es Zeit, Klarheit zu schaffen. "Das Land Baden-Württemberg hat uns dabei auch vertraglich seine Unterstützung bei der Nachnutzung des Konversionsgeländes zugesagt", erinnert der Bürgermeister.

"Die politischen Entscheidungsträger müssen nun zu ihrem Wort stehen, damit wir unsere Konversionsbemühungen selbstbestimmt in die Hand nehmen können. Deshalb erinnere ich das Land an seine Zusagen. Wir müssen rechtzeitig wissen, was von den Entscheidungsträgern geplant ist, damit wir wissen, was auf uns zukommt." Desto früher hätten die Gerüchte ein Ende, meint Schroft. Mittlerweile hat der Bürgermeister gehandelt und einen Brief an Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl geschickt, in dem er dafür wirbt, in der ehemaligen Zollernalbkaserne eine Außenstelle der Hochschule für Polizei, die ihren Sitz in Villingen-Schwenningen hat, zu errichten. Für ein solches Vorhaben scheint es Überlegungen zu geben, jedenfalls soll ein Bedarf an zusätzlichen Ausbildungsplätzen im Rahmen einer Einstellungsoffensive bei der Polizei bestehen, für den nach Standorten gesucht wird. Eine solche Außenstelle in Meßstetten anzusiedeln, darin sieht Schroft "eine konsequente Unterstützung des Landes gegenüber der Stadt Meßstetten", die auch so vereinbart ist: "Da sich die Unterstützung des Landes bei unseren Konversionsbemühungen noch sehr in Grenzen hält, wäre das meines Erachtens eine Lösung, den abgeschlossenen Vertrag mit Leben zu füllen."

Ein Schreiben Schrofts ist zudem an die Finanzministerin des Landes, Edith Sitzmann, gegangen. Darin informiert er die Ministerin, dass das zuständige Amt für Vermögen und Bau in Tübingen die frühere Luftwaffenkaserne in Meßstetten als Standort für eine Polizeischule favorisiere, "da dort deutlich weniger investiert werden müsste, die Liegenschaft sofort zur Verfügung stünde und das Land noch einen gültigen Mietvertrag habe". Schroft reagiert damit auf Medienberichte, nach denen nun in der Stadt Wertheim im Main-Tauber-Kreis ein Standort für eine weitere Polizeischule geschaffen werden soll.

Schroft mahnt Informationspolitik an

Meßstettens Bürgermeister bittet Sitzmann "eindringlich", "auch aus Gründen der Wirtschaftlich- und Sparsamkeit darauf hinzuwirken, die Polizeischule in der ehemaligen Zollernalb-Kaserne in Meßstetten unterzubringen".

Zudem mahnt Schroft bei Strobl eine offene Informationspolitik an. Bereits im Mai 2016 hatte sich der Bürgermeister in dieser Sache an den Innenminister gewandt und im Juni 2016 zur Antwort erhalten, dass das Ministerium das Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne in die Überlegungen einbeziehe.