Die La-Ola-Welle (oben links) schwappt mit der Festlaune über ein tolles Programm durch die Stadt: spektakuläre Taekwon-Do-Vorführungen, originelles Selbstgemachtes in der Seniorenwerkstatt mit Herz, Bierkistenstapeln und die "Talentgruppe" als "Affenbande" auf der Suche nach der Kokosnuss (im Uhrzeigersinn). Foto: Lissy Foto: Lissy

Riesiges Angebot an zwei Tagen. Festmeile im Ortskern. Stadtrallye und 50 Liter Freibier.

Meßstetten - Zuschlagen kann Bürgermeister Frank Schroft also auch. Die Böllerschützen lassen Rathauswände wackeln und auf Stefanie Wochner wartet die Überraschung ihres Musikerlebens. All das: Höhepunkte beim elften Stadtfest.

Herrliches Festwetter lockte am Wochenende tausende Besucher zum elften Meßstetter Stadtfest. Mehr als 30 Stände der Vereine, Kirchen, Schulen, Kindergärten und Organisationen formierten sich zur riesigen Festmeile im Ortskern, wo Unterhaltung, Spiel, Spaß, Attraktionen und Leckereien warteten.

Ohrenbetäubende Salutschüsse des Schützenvereins kündigten den Beginn des Stadtfestes an, gefolgt von schmissigen Klängen des Musikvereins Meßstetten um den Dirigenten Andreas Bott. Danach warteten alle gespannt, wie sich Frank Schroft bei seinem ersten Fassanstich als Bürgermeister schlagen würde, und applaudierten kräftig, als Schroft ohne einen Spritzer die 50 Liter Freibier zum Fließen brachte: "Azapft isch!" Den Tipp, den Zapfhahn vorher nass zu machen, habe ihm sein Vater Wolfgang gegeben, verriet der Schultes verschmitzt.

"Wer fest arbeitet, der kann auch fest feiern", gab Schroft in einer heiteren Rede als Motto aus und begrüßte die vielen Ehrengäste, aber vor allem die Meßstetter: Das Stadtfest sei ein Fest von Bürgern für Bürger, und zum guten Gelingen hätten viele Bürger beigetragen.

Zentrum des vielseitigen Programms war der Pavillon auf dem Erwin-Gomeringer-Platz, wo eine Gruppe der Volkshochschule mit rhythmischen Tänzen los legte, ehe der TSV Meßstetten mit seinem 45-minütigen Showprogramm die Besucher begeisterte – so sehr, dass sie sogar die La-Ola-Welle durch die beeindruckende Kulisse schwappen ließen. Auf dem Bouleplatz maßen Stadträte, Ortsvorsteher und Mitglieder des Altenhilfefördervereins ihre Fähigkeiten – Sieger wurde das Team der CDU-Fraktion – während die Musikkapelle Heinstetten um Dirigent Thomas Moosbrucker klangvolle Blasmusik spielte.

Die jüngeren Gäste durften sich schminken und Rasta-Zöpfe flechten lassen, malen und vieles mehr. Toll fanden viele die Stadtrallye, deren Teilnehmer bei den Vereinen Antworten für ihre Lösungszettel sammelten.

Auf großes Interesse und entsprechenden Andrang stießen die Angebote des Heimat- und Geschichtvereins und des Altenhilfefördervereins mit der "Seniorenwerkstatt mit Herz", die historische Landwirtschafts- und Haushaltsgeräte ausstellten sowie kreative und praktische Artikel anboten. Im idyllischen Garten warteten Kaffee und Kuchen – Stärkung für die vielen Mitmachstationen überall im Stadtkern. In der Turn- und Festhalle präsentierte der Handels- und Gewerbeverein eine Leistungsschau mit neusten Trends für Unterhaltung, Haushalt, Wohnen, Fitness, Kleidung, Körperpflege und Schule.

Im Festzelt des Musikvereins Meßstetten sorgten auch Gastkapellen für gute Stimmung. Überraschung am Abend: Bürgermeister Schroft zeichnete mit Stefanie Wochner eine der größten Stützen und engagiertesten Musikerinnen des MV mit der Landesehrennadel Baden-Württemberg aus. Sie musste ein paar Mal kräftig durchatmen, ehe sie die Worte wiederfand und die Ehrennadel samt Urkunde und Weinpräsent sowie Glückwünsche vom Vorsitzenden Martin Fetzer und viel Applaus entgegennahm.

Im ökumenischen Festgottesdienst am Sonntagmorgen verabschiedeten die Meßstetter Pastor Rolf Held von der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde mit den besten Segenswünschen, ehe Elke Beuttler, die Leiterin der Steuerungsgruppe, die Rezertifizierung des Fairtrade-Stadt-Siegels an Frank Schroft übergab. Für alle Besucher gab es kostenlos fair gehandelten Kaffee.

Im Rathaus war die Ausstellung der Hobbyfotografen zu besichtigen, und im Museum für Volkskunst zeugten Exponate vom 18. und 19. Jahrhundert. Dank Bus-Pendelverkehr kamen die Besucher aus den Stadtteilen sicher zum Fest und wieder nach Hause.