Auch auf dem Großen Heuberg riefen am Mittwoch Stromausfälle die Monteure der Netze BW auf den Plan. (Symbolbild) Foto: Pässler

Zwischen Hausen und Heidenstadt dauerte der Ausfall nur kurz, in Meßstetten etwas länger.

Meßstetten/Nusplingen - Auf dem Großen Heuberg haben Blitzeinschläge am Mittwochvormittag zu Stromausfällen geführt. Der eine, der mehrere Meßstetter Stadtteile und Nusplingen betraf, war schnell behoben; ein weiterer in der Kernstadt dauerte länger, weil Technik beschädigt war.

Laut Angaben der Meßstetter Feuerwehr und der Netze BW haben mindestens zwei, möglicherweise auch drei Blitzeinschläge die Stromversorgung in Teilen des Großen Heubergs zeitweilig lahmgelegt. Ein Blitz traf wahrscheinlich gegen 9.35 Uhr eine 20 000-Volt-Freileitung in der Nähe von Oberdigisheim; ein zweiter setzte möglicherweise kurz darauf einen weiteren Stromkreis außer Gefecht. Diese Einschläge hatten buchstäblich weitreichende Folgen; das Gebiet, in dem der Strom ausfiel, erstreckte sich von Hausen am Tann und Tieringen über Hossingen, Ober- und Unterdigisheim bis nach Nusplingen und Heidenstadt. Allerdings war die Stromversorgung innerhalb einer knappen Viertelstunde wieder hergestellt: Zufälligerweise befand sich ein Monteur vor Ort, der das Oberdigisheimer Schaltwerk und die abgehenden Leitungen kontrollierte und keine offensichtlichen Schäden feststellen konnte. Daher schaltete die zentrale Leitstelle in Ravensburg schon nach knapp zehn Minuten beide Stromkreise wieder zu.

In der Kernstadt Meßstetten ging die Sache nicht ganz so glimpflich aus. Dort schlug kurz vor 10 Uhr im Bereich der Chemnitzer Straße ein Blitz in eine Ortsnetzstation ein. Der Trafo blieb nach Angaben der Netze BW unversehrt, aber auf der Niederspannungsseite wurde die Technik stark in Mitleidenschaft gezogen: Alle Abgänge zu den Stromkreisen in den benachbarten Straßenzügen wurden zerstört, und das hatte einen Stromausfall im Bereich von Eugen-, Georg- und Gartenstraße zur Folge. Einen recht nachhaltigen wohlgemerkt mit diversen Nebenwirkungen: Dem Vernehmen nach gaben in vier Häusern Fernseher und Telefon ihren Geist auf, und die Bewohner nahmen Brand- und Schmorgeruch wahr und alarmierten die Feuerwehr. Die suchte mit der Wärmebildkamera nach potenziellen Brandherden und Glutnestern, konnte aber danach Entwarnung geben: Zu löschen gab es nichts.

Und der Strom? Ließ einige Zeit auf sich warten, denn mit dem Umlegen einiger Kippschalter war es hier nicht getan. Es musste eine provisorische Brücke zu anderen Ortsnetzstationen hergestellt werden, damit diese vorüber-gehend die Last mit über-nehmen konnten. Es dauerte bis 13.15 Uhr, ehe alle Haushalte und Betriebe wieder am Netz waren. Die Schäden in der Trafostation sollen Anfang der kommenden Woche repariert werden.

Ortsnetzstationen dienen als Schnittpunkt zwischen dem regionalen Rückgrat der Stromversorgung und den Ortsnetzen. Ein Transformator – kurz Trafo – wandelt die 20 000 Volt aus der Hochspannungsleitung in die übliche Niederspannung von 230/400 Volt um. In Wohngebieten wie im Messstetter Kernort lässt sich eine defekte Ortsnetzstation bis zur einer Reparatur vorübergehend überbrücken, was mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Auf Aussiedlerhöfen und in kleineren Weiler muss in solchen Fällen meist ein Notstromaggregat einspringen.