Für ein bisschen Friede und Sonne: Beim Aktionstag im Hof der Burgschule ging es um die Rechte der Kinder. Fotos: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderrechte: Aktionstag im Hof der Burgschule / Mitmach- und Spielangebote

Kinder haben Rechte. Das hat der Aktionstag im Hof der Meßstetter Burgschule deutlich gemacht.

Meßstetten. Um den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, was sie für Rechte und Beteiligungschancen haben, hat das Organisationsteam der Wohngruppe Meßstetten mit Grit Winger, der Tagesgruppe Meßstetten mit Christina Preuß und des Jugendbüros Meßstetten mit Ina Kästle-Müller unter dem Dach des Diasporahauses Bietenhausen einen Aktionstag für Kinderrechte veranstaltet. Dazu waren im Hof der Burgschule Informationsstände, sowie Mitmach-, Spiel- und Unterhaltungsaktionen vorbereitet.

Der Schulhof war gefüllt. Darüber freute sich der Rektor der Burgschule, Günther Fechner, der in seinem Grußwort die Frage stellte: "Wie ist es mit den Rechten der Kinder und den Regelungen im Straßenverkehr bestellt?" Wenn sich Autofahrer an die Regeln hielten, dann sei ja alles in Ordnung. Aber was, wenn sie alkoholisiert seien und dann etwas passiere, wenn nicht alles in geordneten Bahnen verlaufe, dann bräuchten die Kinder spezielle Gesetze, die sie schützten. Die Pflege und Erziehung müsse sich am Kinderwohl orientieren.

Der Vorsitzende und Leiter des Diasporahauses Bietenhausen, André Guzzardo, betonte, dass die Kinder das Recht auf beide Eltern und das Recht, ihren leiblichen Vater kennen zu lernen, hätten. Sie hätten das Recht auf Beteiligung und auf freie Meinungsäußerungen, auf Gleichbehandlung, Schutz vor Ausbeutung, Schutz im Krieg und auf Gesundheit.

Für Kinder gibt es seit 1989 ein weltweit gültiges Grundgesetz: die UN-Konvention über die Rechte des Kindes.

Als eine gute Idee bezeichnete die Vertreterin der Stadt Meßstetten, Elke Beuttler, den Informationstag: Dies sei ein weiterer Baustein in Sachen Bürgerbeteiligung zur Agenda Meßstetten 2030 sowie für das Jugendforum. Kinder hätten ein Anrecht darauf, ausreichend versorgt und geschützt zu werden, sowie das Recht, dass Erwachsene ihnen zuhörten und sie beteiligten. Es sei Aufgabe, sich für die Kinder zu engagieren, ein Herz für Kinder zu haben und sie in der Gesellschaft zu beteiligen.

Die Projektkoordinatorin von "Schwätz mit, mach mit, zoig de", Gertrud Teller, hielt einen Vortrag zum Thema "Brauchen Kinder Kinderrechte?", bei dem sie die 227 Jahre Geschichte bis hin zum nationalen Aktionsplan für Deutschland aufführte. Zahlreiche Schaubilder dokumentierten, dass die Kinderarbeit in einigen Staaten heute noch besteht und wie viele Kindesmisshandlungen jährlich es in Deutschland gibt: 2015 waren es 3929 bei 130 getöteten Kindern. "Die Kinder haben das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen."

Im Schulhof war einiges geboten. Viel Spaß hatten die jüngeren Kinder in der Hüpfburg und beim Luftballonkünstler Alexander Schwarz, der mit viel Geschick Tierfiguren kreierte. Die Möglichkeit, sich einen Button mit eigenem Namen und einem selbstgemalten Bild zu stanzen, nahmen die Besucher an. Die Notaufnahmegruppe der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge zeigte an einer Pinnwand das schicksalhafte Leben eines zehnjährigen Mädchens aus dem Irak. Geschicklichkeitsspiele boten Mitglieder der Jugendabteilung des TSV Meßstetten mit einem "Sport-Stacking", bei dem mehrere Becher in verschiedenen Variationen aufzustapeln waren, und beim Würfelbecher, bei dem vier Würfel aufeinander zu bringen waren. Wer es gerne etwas süß und cremig wollte, der durfte sich sein eigenes Smoothie aus verschiedenen Früchten zusammen mixen und sich beim Stand mit den Kuchen verköstigen.

Wie es sich anfühlt, mit einem Rollstuhl gefahren zu werden, war eine Erfahrung. Die Kinder der Grundschule Hartheim/Heinstetten sangen zu Beginn das Lied "Alle Kinder haben Rechte in dieser Welt". Und die Jüngsten des Kindergartens Arche Kunterbunt brachten es mit dem Lied "Wir sind Kinder einer Welt, wir haben alle Kinder gern" auf den Punkt.