Das Team der Regiodocs freut sich ebenso über die neuen Räumlichkeiten wie viele Gratulanten zur Eröffnung. Foto: Dold

„Ein Glücksfall“: Dieses Wort fiel mehrfach bei der Eröffnung der neuen Praxis der Regiodocs im neuen Gesundheitszentrum in der Hardter Ortsmitte. Strahlende Gesichter gab es bei allen Beteiligten – nicht nur bei den Inhabern Gebhard Pfaff, Simon Klausmann, Ralph Jaeger und Susanne Andreae.

Deutlich vergrößert ist die Praxis: So stehen nun 220 statt wie bisher 120 Quadratmeter zur Verfügung. Zudem gibt es nun vier Sprechzimmer statt deren zwei. Und auch für EKG, Blutabnahme und Verbände gibt es nun jeweils separate Räume.

So war denn auch Gastgeber Gebhard Pfaff hochzufrieden: „Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Regiodocs“, sagte er zu den überaus zahlreich erschienenen Gäste. 2012 habe das Ganze begonnen, als die Regiodocs die Nachfolge der Praxis Knöchlein übernommen hätten. Die Praxen in Aichhalden und Hardt schlossen sich damals zusammen.

Hausherr Gebhard Pfaff begrüßte die Gäste. Foto: Dold

„Es mussten Lösungen gefunden werden“, so Pfaff – und zwar für gestiegene Anforderungen in den Bereichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, EDV, Verwaltung, Steuern, Buchhaltung und ganz allgemein Bürokratie.

„Wir sind vor Ort und werden das auch weiterhin sein“, versprach Pfaff. Das bisher verfolgte Konzept werde weiter verfolgt. „Ärzte müssen immer mehr im Team arbeiten“, sagte er.

Stefan Teufel gratulierte zur Einweihung. Foto: Dold

Zu den Regiodocs hinzu kamen die Standorte Locherhof, Sulgen und Schramberg mit dem Umzug ins Medzentrum. Mittlerweile beschäftige man 14 Ärzte und 30 weitere Mitarbeiter, so der Inhaber.

Die „Gründerpraxis“ in Hardt sei immer enger geworden und habe neu aufgestellt werden müssen. Als die Gemeinde und Joachim Kopp das Projekt Gesundheitszentrum vorangetrieben hätten, seien die Regiodocs gerne auf diesen Zug aufgesprungen.

Umzugsmanagerinnen gelobt

„Die Räume sind dank der effizienten Handwerker pünktlich fertig geworden“, freute sich Pfaff. Er lobte insbesondere Kristina Denz und Andrea Moosmann als „Umzugsmanagerinnen“, aber auch das gesamte Team.

Viele Gäste waren vor Ort, so auch Hubert Flaig, dessen Schreinerei stark am Innenausbau beteiligt war. Foto: Dold

„Dieser Baustein ist unglaublich wichtig für Hardt“, sagte Bürgermeister Michael Moosmann. Die ersten Gespräche für das Gesundheitszentrum gab es schon 2015 – auf einem echten Filetstück der Gemeinde in der Ortsmitte. 2018 kam es schließlich zum Kauf des Grundstücks durch die Gemeinde, die es 2020 wiederum an Joachim Kopp weiter veräußerte.

Auch Daniel Karrais richtete Worte an die Besucher. Foto: Dold

„Gewerbe und Wohnen sind hier optimal kombiniert“, sagte Moosmann. Ziel sei es gewesen, die ärztliche Nahversorgung zu sicher und auszubauen.

Es sei ein Glücksfall für Hardt gewesen, dass Gebhard Pfaff und sein Team die Praxis Knöchlein übernommen habe. „Heute wäre das ganz schwierig“, sagte er mit Verweis auf Tennenbronn, wo die Arztsuche bereits seit Jahren andauert.

Bürgermeister Michael Moosmann (links) hatte ein süßes Geschenk mitgebracht. Foto: Dold

Die Gemeinde habe jedenfalls alles gegeben, um diesen Pfeiler zu stützen. Hardt habe eine Arztgemeinschaft, wie es sich jede Gemeinde nur wünschen könne, sagte er, bevor Pfarrer Eberhard Eisele einen geistlichen Impuls gab und die Praxisräume segnete. Den Weihwasserkessel hielt übrigens Gebhard Pfaff, schließlich sei er einst Ministrant gewesen, schmunzelte er.

Pfarrer Eberhard Eisele segnete die Räume. Foto: Dold

Die bisherige Praxis in der Feldbergstraße ist bislang noch im Besitz der Gemeinde. Sie soll aber verkauft werden.

Ansprachen von Landtagsabgeordneten und Landrat

Stefan Teufel
(CDU) lobte den wichtigen Schritt für die medizinische Vorsorge und Daseinsvorsorge. Nur so könnten gleiche Verhältnisse in Stadt und Land geschaffen werden. Er verwies auf die Landarztquote, die die Landesregierung beschlossen hatte. So erhielten 75 Mediziner einen Studienplatz, wenn sie sich verpflichteten, anschließend zehn Jahre in unterversorgten Gebieten zu arbeiten. Zudem sprach er sich dafür aus, das FSJ auszubauen, um so auch Personal im medizinischen Bereich zu gewinnen.

Daniel Karrais
(FDP) lobte das sehr erfolgreiche Konzept der Regiodocs. „Viele wären neidisch auf solche Räume“, sagte er. Die Regierung müsse an regulatorische Auflagen herangehen. Zudem gebe es immer mehr Druck der Kassen über Regressforderungen an Ärzte, was diesen die Handlungsspielräume nehme.

Wolf-Rüdiger Michel
gratulierte ebenfalls zum „tollen Gebäude“ und der Idee der Regiodocs, die seit vielen Jahren funktioniere. Es sei ein Verdienst von Gebhard Pfaff und seinem Team. „Die neue Praxis macht Hardt zu einem noch lebens- und liebenswerterem Ort, als es ohnehin schon ist“, so der Landrat.